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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 418
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Verteidigung des Waffenplatzes erfolgte durch ein aus Hausteinen aufgemauertes
Wachtblockhaus mit Schießscharten, das etwa 20 Mann Raum bot.

Dahinter riegelte ein quer über dem Grabendamm stehender Gitterzwinger
mit zweiflügeligem Tor den Zugang ein weiteres Mal ab. Am Dammende
kam das Hauptportal im Kehlflankierungsblock der vermutlich einstöckigen
Kehlkaserne mit zweiflügeligem eisernen Gittertor sowie innenliegender
Zugbrücke mit Fallgrube und eisernem Volltor. Daneben befanden sich
auf beiden Seiten des Einganges je zwei Räume für Wachen u.ä. Die Verteidigung
des Einganges und der Wasserfläche des Kehlgrabens erfolgte
aus den Schießscharten der Vorsprünge des Kehlflankierungsblockes durch
Geschütze und Gewehre. Dabei stellte der aufgeschüttete Damm ein Hindernis
für die sich kreuzende Grabenbestreichung dar40.

Die Kehlkaserne, ein von der Kapitalpoterne aus zugänglicher Ziegelkomplex
mit gewölbten Wohnkasematten, war für die Unterbringung der ständigen
Besatzung, der Dienst- und Versorgungseinrichtungen (Küche,
Bäckerei, Proviantlager, Lazarett, Waschräume, Brunnen, Wasserreservoir,
Brennstofflager, Telegraphenraum usw.) bestimmt und wurde von den auf
der feindwärtigen Seite sich hinziehenden Korridoren erschlossen. Die zu
ihrer Beleuchtung erforderlichen großen Fenster befanden sich auf der
Kehlgrabenseite. Sie wurden auf ihrer Innenseite durch hebbare eiserne
Schartenläden gegen Sprengstücke gesichert. Von den Korridorenden aus
führten wiederum besonders gesicherte Gänge in die beiden Werkshöfe.

Der auf der Kehlkaserne aufgelagerte 4,0^4,50 m hohe Erdwall war nur für
die Infanterieverteidigung mit Gewehren eingerichtet. Die Feuerlinie der
Kehle über der Hofsohle betrug 7,0 m, über dem Vorgelände 6,0 m. Möglicherweise
verband ein durch die Erddeckung der Kapitaltraverse führender
Gang beide Seiten des Kehlwalles miteinander, wie diese aus einigen Forts
bekannt ist.

Vom Hauptportal ab erstreckte sich die von der Kapitaltraverse überlagerte
, leicht ansteigende und befahrbare, etwa 5 m breite Hauptpoterne
(Haupthohlgang) bis zu der unter dem Frontwall liegenden Spitzen- oder
Saillantkaserne, wo sie in die beiderseits mit Eisentoren gesicherte Quer-
poterne einmündete. Diese erschloß die beiden Werkshöfe, aus denen jeweils
befahrbare Rampen und je eine Steinbrücke zu den Front- und Flankenwällen
hochführten, auf denen die Wallgeschütze zwischen Erd- und
Hohltraversen auf ihren Banketten standen.

Die Kapitaltraverse zerlegte das Fort in einen linken und rechten Teil und
sollte die Werkshöfe und Wallgeschütze gegen Flanken- und Schrägfeuer

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