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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 472
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Die Familie

Bei Jeckeln sen. konnte Schoffer allerdings nicht mehr eintreten. Denn der
war schon im Oktober 1899 gestorben. Die Witwe nahm die fünf Kinder6
mit nach Frankfurt zu den Verwandten, zog später mit ihnen nach Freiburg.

Sie war die Enkelin des Hornberger Bärenwirts Georg Jacob Trautwein
(1813-1866). Emma Rosine Trautwein (*1874) hatte am 14. Juli 1892
Friedrich Heinrich Theodor Jeckeln aus Weilmünster geheiratet, den 1852
in Frankfurt geborenen Sohn des nassauischen Pfarrers und Dekans August
Jeckeln und seiner Frau Franziska, geb. Seebold7.

Das jüngste Kind kam erst nach dem Tod des Vaters zur Welt8. Sie wuchsen
alle in Freiburg auf, wo Friedrich die Oberrealschule besuchte. 1911
ging er nach dem Einjährigen Examen ab und war dann bis Ende 1912 Volontär
in verschiedenen Maschinenfabriken9.

Krieg und Ehekrieg

Danach hat er wohl die Ingenieurausbildung am Polytechnikum in Kothen
begonnen. Aber schon am 1. Oktober 1913 mußte er zum Militär. Er kam
zum Badischen Feldartillerie-Regiment 76. Während der Militärzeit begann
der Krieg. Im März 1915 wurde er Leutnant, bei der Fliegertruppe
Ende 1916 Flugzeugführer. Nach einer Verwundung besuchte er 1918 die
Fliegeroffiziersschule1 °.

Am 13. Mai 1918 heiratet er - noch Soldat - Anna Hulda Charlotte Hirsch
aus Demmin. Er ist nicht mehr kriegsverwendungsfähig, sie wohnen in
Hannover. Im Januar 1919 nimmt er den Abschied, wird nicht in die stark
reduzierte Reichswehr übernommen. Er soll sich einem Freikorps angeschlossen
haben".

Als die Revolution kam, kaufte Schwiegervater Hirsch in Westpreußen
Land, ein großes Gut. Tochter und Schwiegersohn sollen es bewirtschaften
. 1924 haben sie drei Kinder12. Nach langem Streit mit dem Schwiegervater
, den er später als „typischen Juden" bezeichnet, folgt 1927 die Scheidung
von Charlotte. 1932 erinnert Jeckeln sich, daß er „in den letzten beiden
Jahren des Zusammenlebens" in einem Freundeskreis ehemaliger Offiziere
„zeitweilig erheblich dem Alkohol fröhnte".

Nach der Scheidung folgt „keine geregelte Berufstätigkeit". Auf Fragebogen
um 1935 hat er angegeben, „nach dem Krieg eine selbständige Tätig-

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