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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 480
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,Blutsonntag" in Riga am 30.11.1941

Etwa am 10.11.1941 war Jeckeln zu einer Besprechung mit Himmler in
Berlin. Er habe von Himmler den ausdrücklichen Befehl zur Liquidierung
des Gettos erhalten.

In Riga informierte er die anderen Stellen und begann mit den Vorbereitungen
zur Getto-Räumung.

„Mehrfach fuhr er in die Umgebung, um ein Erschießungsgelände zu
finden. Nahe der Stadt Rumbula entdeckte er ein sandiges, leicht hügeliges
(. ..) Gebiet."

Er führt Besprechungen mit den zu beteiligenden Polizeiverbänden „unter
Berücksichtigung meiner im Südabschnitt gesammelten Erfahrungen". Er
skizziert den Plan einer Musterexekution mit einem Minutenplan und sucht
Teilnehmer aus.

„Insbesondere diejenigen, die er für weich hielt, teilte er als Aufsichtsführende
im Ghetto, beim Abtransport der Juden zur Exekutionsstätte
und auf dem Exekutionsgelände ein. An jedem Aktionstag waren etwa
25 Stabsangehörige, von J. persönlich bestimmt und von ihm selbst mit
ihren Aufgaben vertraut gemacht, an der Exekutionsstelle zum Einsatz
."

Um die Zahl der Schützen zu vergrößern, ruft er ein Dutzend Fahrer ins
Ritterhaus, seinen Amtssitz.

„Er fragte nach freiwilligen Meldungen, erklärte jedoch zugleich, daß
er es niemandem übelnehme, wenn er sich nicht melde, weil es sich um
eine sehr unangenehme Sache handele. Von den Kraftfahrern meldet
sich niemand."

Zehn Tage vor der Aktion wurde mit dem Ausheben der Gruben begonnen.
Der Ingenieur und Baudezernent im Stab „errechnete den vermutlich
benötigten Rauminhalt". Auch Rampen wurden angelegt, damit die Opfer
später in die Gruben hineingehen konnten.

Durch Plakatanschläge wurden die Gettobewohner dann auf den angeordneten
„Umzug" hingewiesen. Zwecks Täuschung ließ man sie 10 kg Handgepäck
mitnehmen.

In einer letzten großen Rede vor dem Beginn der Erschießungen erklärte

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