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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 495
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für möglich2. G. Albiez vom Landesbergamt Freiburg weist auf mittelalterliche
, bis zu 80 m tief in den Rötelberg durch Feuersetzen und Keilhauenarbeit
vorgetriebene Stollen hin3.

G. Albiez stellt aber auch eine verblüffende Deutung der alten Orts- und
Gewannamen auf: So verknüpft er ein Dokument, in dem Heinrich IL, Bischof
von Basel, dem Kloster Sulzburg die Eröffnung eines Marktes in
Rincka im Jahr 1004 erlaubt, mit dem heutigen Ort Ringsheim und billigt
diesem eine gewisse wirtschaftliche Bedeutung zu. Ob eine weitere Quelle,
nämlich die Bezeichnung „isine Steina" anno 868 bei Otfrid von Weissen-
burg, sich ebenfalls auf Ringsheim beziehen könnte, läßt er offen.

Völlig abweichend von allen anderen Namensdeutungen für den Ort
Ringsheim leitet er Rincka (1004), Rincha (1008), Rinse oder Ringse (Dialekt
) aus dem Wort „rennen" = rinnen = schmelzen ab, und er verstärkt diesen
Verdacht mit Hinweisen auf die Gewannamen „Gießhübel", für einen
Schmelzplatz und „Offental" als Standort für einen Schmelzofen nach dem
mittelhochdeutschen Offen für das heutige Wort Ofen.

Abbau der Lagerstätte

Welche geschichtlichen Vorläufer die Ausbeutung der Eisenerzlagerstätte
am Kahlenberg auch gehabt haben mag, das Gesicht des Berges wurde erst
einschneidend im wahrsten Sinne des Wortes verändert, als 1937 die „Rohstoffbetriebe
der Vereinigten Stahlwerke" ihre Aufschluß- und Gewinnungsarbeiten
begannen.

Die Rohstoffbetriebe waren in ganz Deutschland mit der Erschließung und
dem Abbau von Eisenerzen befaßt, ihnen waren aber in Niedersachsen von
den sogenannten „Reichswerken Hermann Göring" mehrere Grubenfelder
abgenommen worden, wofür als Ersatz u.a. die Grube Kahlenberg eingerichtet
wurde.

Durch diese Grube Kahlenberg wurden von 1937 bis 1969 insgesamt
14 586 782 t Eisenerz gefördert. Knapp 59% davon stammten aus dem
Kahlenberg, etwa 34% aus dem nördlich sich anschließenden Rötelberg,
die restlichen 7% aus dem weiter südlich liegenden Herbolzheimer
Bereich4.

Etwa 20% der gesamten Förderung stammten aus dem Tiefbau, mit 80%
überwog aber bei weitem der Anteil des Tagebaues. Hauptsächlich durch
diesen wurde das Aussehen der westlichen Bergflanke des Kahlenberges

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