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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 496
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weithin sichtbar verändert, indem das Abräumen der Gesteinsschichten
über der Lagerstätte einen tiefen Einschnitt hervorrief, der durch seine unbewachsenen
Böschungsflächen sich auch farblich vom anschließenden
Naturgelände gravierend abhob.

Tiefbau

Als 1937 mit der Erschließung der Eisenerzlagerstätte am Kahlenberg begonnen
wurde, setzte alsbald auch der Abbau ein. Ein „Stollen I" wurde
wenige Meter westlich der heutigen Müllannahme begonnen, und aus ihm
heraus wurde der spätere, noch heute befahrbare Hauptförderstollen entwickelt
. Zirka 1000 m Stollenlänge wurden bereits in diesem ersten Jahr
fertiggestellt5.

Für den Abbau wählte man anfangs den Scheibenbruchbau. Diese von G.
Albiez6 benutzte, von P. Römer7 wahrscheinlich übernommene Bezeichnung
wird bei K. Sauer/P. Simon8 zutreffender „scheibenmäßiger Pfeilerrückbau
" genannt. Dabei wurde die Lagermächtigkeit von ca. Ilm in
etwa halbiert, also in zwei Etagen unterteilt.

Zuerst wurde in der oberen Hälfte, der oberen Scheibe, eine Strecke von
2,3 m Höhe aufgefahren, der Höhe, in der ein Bergmann ohne Gerüst den
Bohrhammer von Hand ansetzen konnte. Dabei mußten in der Firste aus
Sicherheitsgründen 2 m der Lagerstätte stehenbleiben, weil die darüberlie-
genden Hangendschichten mürbe und gebräch waren.

Später wurde in der unteren Lagerstättenhälfte, genau unter der bereits aufgefahrenen
oberen Strecke, eine weitere Strecke hergestellt. Diese Art der
übereinanderliegenden Strecken ist noch heute im Verlauf der Hauptförderstrecke
zu besichtigen. Anschließend fuhr man von diesen Richtstrecken
seitlich nach rechts und links viele parallel zueinander stehende
Abbaukammern auf, wieder auf jeder der beiden Etagen, vom Bergmann
„Scheiben" genannt, und wieder jeweils senkrecht übereinander.

Anschließend wurden die oberen und danach die unteren Kammern verbreitert
, bis nur noch ein schmaler, gerade noch tragfähiger Pfeiler stehenblieb
, und schließlich wurde die zwischen beiden Scheiben stehengebliebene
Bank in die untere Kammer gesprengt und von dort weggefördert. Leider
gab es durch unzeitiges Wegbrechen der Pfeiler immer wieder schwere
, teilweise tödliche Unfälle, weswegen dieses Abbauverfahren bald abgeändert
werden mußte9.

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