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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 498
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Sie erreichte dann allerdings eine stark zerklüftete Zone, die sogenannte
Ostrandstörung, und mußte im letzten Bereich angehoben werden. Hier an
der Ostrandstörung richtete man in einem ca. 100 m breiten Streifen den
Kammerpfeilerbau bei streichendem Verhieb ein. Eine eingehende Beschreibung
des Abbauverfahrens liefert Sauer/Simon im Jahrbuch des
Geologischen Landesamtes Baden-Württemberg von 197510.

Neben diesem Abbaufeld wurde auch im Gewann „Dürftig", anschließend
an das im Scheibenbruchbau hereingewonnene Feld, ein Abbau als Kammerpfeilerbau
bei schwebendem Verhieb, also nahezu rechtwinklig zum
Streichen der Lagerstätte begonnen.

An der Ostrandstörung waren mehrere Kammern nicht zu Bruch geworfen
worden. Diese stehengebliebenen Hohlräume gefährdeten die Funktionstüchtigkeit
der späteren Deponiebasis, weil ein Zubruchgehen erwartet
werden mußte. Sie wurden 1994 untertage aufgesucht, von übertage her
angebohrt und weitgehend mit einer Betonsuspension verfüllt.

Alle Abbaufelder, auch wenn sie zu Bruch geschossen wurden, bergen zumindest
in ihren Randbereichen noch zahlreiche unbekannte Resthohlräume
, die sich langsam über Jahrzehnte hinweg nach übertage durcharbeiten
und manchmal bereits zu spontanen, 10-20 Quadratmeter großen und bis
zu 15 m tiefen Erdfällen geführt haben. Die Sicherungspflicht gegenüber
diesen Bergschäden obliegt dem Bergwerksbesitzer. Da der Zweckverband
Abfallbeseitigung Kahlenberg als Betreiber der Mülldeponie Kahlenberg
gleichzeitig Bergwerksbesitzer ist, wurden und werden noch erhebliche
Anstrengungen unternommen, um prophylaktisch dieser Bergschadensgefahr
zu begegnen.

Von den ehemals über 30 000 Meter betragenden untertägigen Strecken
sind über 75% weitgehend verbrochen. Etwa 5000 lfdm alte Strecken wurden
mit Magerbeton verfüllt und ca. 3000 lfdm wurden so stabilisiert und
ausgebaut, daß sie begehbar - der Bergmann sagt befahrbar - bleiben und
als Kontrollstrecken dienen".

Der untertägige bergmännische Abbau der Eisenerzlagerstätte im Bereich
des Kahlenberges wurde 1958 eingestellt.

Tagebau

Der Tagebau räumt vor Beginn des Abbaues der Lagerstätte die hangenden
Gesteinsschichten ab. Wegen der erforderlichen Sicherheit gegenüber dem

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