Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 505
(PDF, 127 MB)
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Das Landesbergamt verfügte eine Umzäunung des gefährdeten Bereiches -
etwa 4 km Zaun wurden errichtet - und ein Zusprengen der letzten Stollen
im Eingangsbereich, also an den jeweiligen Mundlöchern12.

Später stellten sich diese Maßnahmen als unbefriedigend heraus: Der Zaun
wurde mut- und böswillig an vielen Stellen laufend aufgeschnitten, und
das Haufwerk an den Stollenmundlöchern sackte im Laufe der Zeit so weit
zusammen, daß nicht nur Fuchs, Dachs, Marder und Iltis in den alten Stollen
ihr Quartier wählten, sondern auch abenteuerlustige Jugendliche einstiegen
, ohne zu ahnen, welche Gefahren hier drohten.

Verfüllung durch Mülldeponie

Nach der endgültigen Stillegung des Bergwerkes war die Bergwerksgesellschaft
Barbara Erzbergbau GmbH bemüht, eine Auflösung des verbleibenden
Geländebesitzes in die Wege zu leiten.

Eine bauliche Nutzung war von vornherein auszuschließen, nicht nur, weil
jegliche Erschließung fehlte, sondern auch, weil der Untergrund keine
Standfestigkeit besaß und eine Erschließung viel zu hohe Gründungskosten
verursacht hätte. Auch eine landwirtschaftliche Nutzung konnte wegen
der Zerklüftung des Geländes und wegen des Fehlens von Kulturboden
nicht ins Auge gefaßt werden. Es bestand kein Zweifel daran, daß ohne
größere Erdbaumaßnahmen nur kleinere Randparzellen vorab genutzt
werden konnten.

Der damalige Geschäftsführer der Barbara Erzbergbau GmbH brachte die
Ablagerung von Siedlungsabfällen ins Gespräch. Tatsächlich interessierte
sich alsbald ein privater Immobilienhändler für ein solches Projekt, der als
zahlungswilligen Zulieferer den Siedlungsraum Freiburg ansah. Die Idee
warf lange Schatten. Am weitesten wagte sich ein maßgeblicher Beamter
der Stadt Freiburg hervor, der den Müll mittels Lastenhubschrauber transportieren
und über dem Kahlenberg quasi verklappen wollte.

Schließlich aber kehrte wieder nüchternes Kalkül ein. 1,5 Millionen DM
wollte der Immobilienhändler bezahlen für den gesamten Geländekomplex
von rund 100 ha Fläche einschließlich der daraufstehenden Gebäude, und
auf dieser Grundlage wurde auch den Landkreisen Lahr und Emmendingen
angeboten, das Objekt für die kommunale Müllentsorgung zu erwerben.

Beide Landräte standen dem Projekt positiv gegenüber, mußten aber vorab
einige Hürden überwinden oder aus dem Wege räumen. Zu dieser Zeit lag

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