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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 515
(PDF, 127 MB)
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werk lag, wurde in 14 dreieckige oder trapezförmige Segmente aufgeteilt,
deren Scheitel sich an den Tunnel lehnten.

Zum Tunnel hin wurde in der Achse eines jeden Segmentes ein Sammelrohr
mit Gefälle verlegt, in das fischgrätenartig alle 15 m ein Saugerrohr
mündete. Damit war eine ausreichende Entlastung der Deponiebasis von
aufsitzendem Sickerwasser gewährleistet, und die Dichtigkeit der als Basis
aufgetragenen Mergelschicht bleibt lange Zeit erhalten.

Das zufließende Sickerwasser aber wird durch die Drainage kontrolliert in
den Pumpensumpf geleitet und von dort über Druckrohre nach übertage,
seit 1995 direkt zur deponieeigenen Kläranlage gepumpt. Das bei einer
Mülldeponie als hauptsächliches Gefährdungspotential betrachtete Sickerwasserproblem
wurde damit zufriedenstellend gelöst.

Dafür trat seit Beginn der Arbeiten im Nordteil der Deponie ein anderes
Problem unangenehm in Erscheinung, das Geruchsproblem.

Warum dieses Problem während der Verfüllung des Südteils keine Rolle
spielte, dafür werden mehrere Gründe genannt: Die größere Entfernung
zum Ort mag für eine ausreichende Verdünnung der Geruchsschwaden gesorgt
haben, die tägliche Erdabdeckung hat sicherlich als Filter gewirkt,
die wöchentliche Abfuhr des Hausmülls und eine kaum nennenswerte Anlieferung
von Klärschlamm haben bereits beim angelieferten Müll geringeren
Geruch freigesetzt, und die stärkere Beimischung von Papier, Pappe
und Holz im Haus- und Gewerbemüll werden den Faulungsgestank gemildert
haben.

All das fiel bei Betriebsbeginn im Nordteil weg.

Überall waren die Gemeinden an kommunale Kläranlagen angeschlossen
worden, deren stinkender Schlamm und das noch übler riechende Rechengut
bald über 15% des Abfallaufkommens ausmachten.

Der Abstand zum Siedlungsrand der Standortgemeinde Ringsheim war auf
unter 100 m herabgesunken, und dazu lag die Gemeinde talwärts zur Deponie
, weswegen besonders der abends einsetzende Kaltluftstrom bei
windstillen Wetterlagen allen Duft der Deponie ins Dorf hineintrug.

Durch die Einführung der Wertstofftonne waren dem Hausmüll viele geruchsmildernde
Stoffe entzogen worden, und bei der 14tägigen Abfuhr befand
sich der angelieferte Müll bereits stark in Gärung, was ebenfalls zur
Verschärfung des Geruchsproblems beitrug.

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