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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 518
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inzwischen viele Kilometer lang. Mehr als hundert Ventile sollen den motorisch
erzeugten Unterdruck so verteilen, daß in allen Leitungsteilen ein
Unterdruck von wenigen Millibar herrscht, der sich zum Saugmotor hin
verstärkt und dadurch einen Abfluß des Gases bewirkt.

Zu Beginn des Jahres 1994 wurden die Fackeln sukzessive durch Gasmotoren
ersetzt, die zusammen 3 bis 4 Megawatt Strom erzeugen. Dazu war
es nötig, ein großes Kraftwerk zu errichten und vor allem eine Gasreinigung
durchzuführen. Neben den Hauptkomponenten Methan, Kohlensäure
und Stickstoff sind in dem Faulgas aus der Deponie nämlich auch Schwefelwasserstoff
und Fluorchlorkohlenwasserstoff enthalten, die im Verbrennungsmotor
erheblichen Schaden anrichten würden, wenn sie nicht vorher
dem Gas entzogen werden.

Die Einrichtung des Kraftwerkes mit Gasreinigung und Wärmenutzung erforderte
zwar mehr als 8 Millionen DM als Investition, da aber der größte
Teil des erzeugten Stromes verkauft werden kann, ist dieser Anlagenteil
wirtschaftlich gesehen ein gewinnbringender Betrieb, der nach etwa 5 Jahren
alle Investitionskosten bereits amortisiert haben wird.

Im Jahr 1994 wurden zwei weitere periphere Großanlagen der Deponie in
Betrieb genommen, die gesetzlich bis 1996 für alle Deponien vorgeschrieben
sind, aber von den wenigsten Deponiebetreibern mit gleicher Ernsthaftigkeit
geplant und eingerichtet wurden.

Es ist dies zum einen eine deponieeigene Kläranlage für das Sickerwasser,
dessen stark konzentrierte Schmutz- und Schadstofffracht ein normales
Klärwerk zu stark belasten würde und nur von sehr groß ausgelegten Kläranlagen
verarbeitet werden kann. Nach ausgedehnten Untersuchungen und
Tests wurde vom Wehrlewerk in Emmendingen eine spezielle Technik entwickelt
und in einer großtechnischen Anlage umgesetzt, die es erlaubt,
jährlich bis zu 50 000 Kubikmeter Deponiesickerwasser auf eine Qualität
zu reinigen, die fast alle Direkteinleiterbedingungen erfüllt.

Des weiteren ist eine Zerkleinerungsanlage für Grob- und Sperrmüll errichtet
worden, mit deren Hilfe der abzulagernde Müll auf eine Stückgröße
unter 150 mm gebracht werden kann. Auch diese Anlage wurde entsprechend
den gesetzlichen Vorschriften errichtet. Die Zerkleinerung des Mülls
soll Verbesserungen beim Mülleinbau und beim Faulungsprozeß im Deponiekörper
bewirken.

Sie wird allerdings in ihrer Technik nach zehn Jahren bereits wieder überholt
sein, weil die vor kurzem erlassene TA Siedlungsabfall14 neue Bedin-

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