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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 523
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zen, zumal der naheliegende Europapark ohnehin große Besucherströme
anzieht, von denen viele eine örtliche Übernachtungsmöglichkeit suchen,
so daß am Abend durchaus noch Zeit zur Ausnutzung eines solchen Angebotes
bestehen würde.

Einfluß auf Ringsheim

Der Kahlenberg war von der Lage her naturgegeben der Hausberg von
Ringsheim. Seine Größe machte ihn aber auch zum bevorzugten Ausflugsziel
für Ettenheim und Herbolzheim. Auf dem Kahlenberg grenzen die Gemarkungen
dieser drei Gemeinden aneinander an.

Die landwirtschaftliche Nutzung des westlichen Berghanges war wegen
seiner Steilheit nicht einfach. Die Nordwestrichtung des Hanges erschwerte
zusätzlich die Nutzung. So war es nicht verwunderlich, daß sowohl der
Schwarzwaldverein um die Jahrhundertwende als auch der Bergwerksbetrieb
Mitte des 20. Jahrhunderts ohne allzu große Kosten größere Flächen
erwerben konnten.

Der Schwarzwaldverein gab sich alle erdenkliche Mühe, den Kahlenberg
als Ausflugsziel aufzuwerten, indem er nicht nur einen Aussichtsturm erstellte
, sondern auch eine großzügige Aufforstung in die Wege leitete.
Letzteres allerdings war eine Maßnahme, die den Wert des Aussichtsturmes
bald minderte, weil die Höhe der aufschießenden Bäume nach einigen
Jahren die Aussicht vom Turm blockierte. Aber auch vom Waldrand konnte
man weit schauen und mehrere Hütten boten die Grundlage zu geselligem
Beisammensein.

Mit dem Beginn des Bergwerkes trat eine andere, mehrschichtige Beeinflussung
von Ringsheim ein. Belebte doch die konzentrierte wirtschaftliche
Tätigkeit nicht nur den Arbeitsmarkt. Sehr schnell stieg die Zahl der Beschäftigten
des Bergwerkes auf über fünfhundert Personen an15. Unter Mitwirkung
einer Siedlungs-Baugesellschaft entstanden in Ringsheim über 20
neue Wohnhäuser, für die damalige Zeit ein erstaunlicher Zuwachs an Bevölkerung
und Wirtschaftskraft.

Negativ wirkten sich aber die unterschiedlichen Staubbelastungen der Luft,
die von der Anlage ausgingen, auf die Ortschaft aus. Besonders der rötliche
Feinerzstaub schwebte bei jeder Nebel- oder Inversionswetterlage über
dem Ort und ließ sich langsam und färbend auf die Fassaden nieder. Ein
weiß verputztes Haus gab es nicht lange, und auch andere Grundfarben
wurden langsam aber sicher vom rötlichen Erzton verändert.

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