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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 537
(PDF, 127 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1996/0537
Aus der Geschichte

der Pfarrkirche St. Michael in Hönau

Michael Rudioff

Herrn Pfarrer Günter Reinholdt von Hönau zu seinem silbernen Priesterjubiläum
am 7.5.1995 gewidmet.

Einleitung

Der seit dem Jahr 12332 nachweisbare Ort Hönau verdankt seine Entstehung
dem einst unterhalb von Straßburg auf einer Rheininsel gelegenen
Schottenkloster St. Michael (urkundlich erstmals im Jahre 722 erwähnt3).
Weit über ein Jahrtausend hinweg wurde die Ortsgeschichte durch die des
Klosters beeinflußt. Auf beide wiederum wirkte sich die Lage auf der
Flußinsel aus. Diese bot zwar einen natürlichen Schutz vor feindlichen
Überfällen4, führte aber auch dazu, daß sowohl das Kloster als auch das
Dorf den Gefahren des Rheines ausgeliefert waren. Während des Dorf bis
zur Rheinbegradigung im letzten Jahrhundert mit der permanenten Bedrohung
durch Überschwemmungen5 leben mußte, gelang es dem Kloster
schon früher, sich diesen Gefahren zu entziehen. Als den Gebäuden auf der
Insel Hönau aufgrund wiederholter Überschwemmungen und Einbrüche
des Rheines der Einsturz drohte, wurde das inzwischen in ein weltliches
Chorherrenstift umgewandelte Kloster am 7.9.12906 nach Rheinau im Unterelsaß7
verlegt. Nachdem der Rhein auch die dortigen Baulichkeiten untergraben
hatte, verlegte man das Stift am 22.5.13988, also nach nur 108
Jahren, nach Alt St. Peter in Straßburg. Hierdurch wurde das „Stift zum
Alten St. Peter" zum Inhaber aller Rechte und Besitzungen des vormaligen
Klosters Hönau. Dem Stift stand deshalb bis zum Übergang an das Land
Baden auch der Zehntbezug auf der Honauer Gemarkung zu. Die Verbindung
zwischen Kloster/Stift und Dorf endete somit, trotz der bis dahin fast
vierhundertjährigen räumlichen Trennung, erst durch die Säkularisation.

Der 150. Jahrestag der Grundsteinlegung für die jetzige Honauer Kirche,
der am 16. Mai 1995 begangen werden konnte, soll zum Anlaß für einen
Blick auf die Baugeschichte der Honauer Pfarrkirchen genommen werden.
Diese beginnt mit der ersten urkundlichen Erwähnung einer „Pfarrkirche"
im Ort. Im Zusammenhang mit der Verlegung des Chorherrenstiftes nach
Rheinau im Jahr 1290 wurde dem Stift die Kollatur, also das Recht zur Besetzung
der Honauer Pfarrstelle, zugesagt und die ehemalige Klosterkirche
„ecclesia parrochialis" (Pfarrkirche) benannt9. Am 1.6.1294 nahm Bischof
Konrad von Toul die Weihe der Pfarrkirche und des Hochaltars vor. 1480

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