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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 538
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wurde die ehemalige Klosterkirche durch Hochwasser zerstört10. Von da an
bis zum Jahr 1730 „präsentieren die Quellen eine Lücke"11, so daß nicht
viel über die Pfarrei und deren Kirche gesagt werden kann. Sicher ist, daß
die Pfarrei einging. Dies dürfte im Verlauf des 17. Jahrhunderts, wahrscheinlich
infolge des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) und der von
1636-37 wütenden Pest, erfolgt sein12. Die wenigen überlebenden Einwohner
wurden in die auf dem linken Rheinufer gelegene Pfarrei Wantzen-
au, die bis 1468 selbst Filiale von Hönau war, eingepfarrt.

Die in den Jahren 1730/31 erbaute Kirche

Im Jahre 1730, also ungefähr einhundert Jahre nach ihrem Untergang, wurde
die Pfarrei durch das Stift zum Alten St. Peter wiedererrichtet. Da damals
im Ort keine Kirche mehr vorhanden war, mußte eine neue erbaut
werden. Die Fertigstellung derselben erfolgte wohl erst zu Beginn des Folgejahres
, zumindest kann dies aus dem Umstand geschlossen werden, daß
die ersten Kirchenbücher erst am 20.2.1731 angelegt wurden. Die damaligen
Baupläne sind leider nicht erhalten geblieben, so daß über dieses Gotteshaus
, das im Jahre 1841 abgerissen wurde, nur das bekannt ist, was im
Zusammenhang mit dessen Baufälligkeit aktenkundig wurde. In Anbetracht
der Tatsache, daß Hönau nicht nur eine kleine, sondern auch eine
äußerst arme Gemeinde war, kann es nicht verwundern, daß es sich bei der
im Jahre 1731 fertiggestellten Kirche lediglich um ein Holzgebäude gehandelt
hat. Das Kirchengebäude war 49 Fuß13 lang, wovon 33 Fuß auf das
Langhaus entfielen, 26 Fuß breit und bestand aus Riegelwänden, die man
beidseitig verputzt hatte. Der Zustand des Bauwerkes ließ bald zu wünschen
übrig. Aus den Unterlagen ist ersichtlich, daß dem Kirchturm bereits
im Jahre 1783 der Einsturz drohte. Bei schlechtem Wetter regnete es, da
sich der marode Turm auf dem Chor befand, sogar auf den Hochaltar.

Bald sah man ein, daß hier nur ein Neubau in Betracht kam. Die Gebrüder
Hirschbühl aus Schutterwald erhielten den Auftrag, einen Bauriß (Bauplan
) samt Kostenvoranschlag zu erstellen. Der 1785 angefertigte Kostenvoranschlag
für Chor und Turm wies voraussichtliche Baukosten in Höhe
von 11 150,23 Gulden aus, der separate Voranschlag für das Langhaus belief
sich auf 8 849,05 Gulden. Während der Planungsphase wurden natürlich
keine Reparaturen mehr durchgeführt, weshalb das Gotteshaus weiter
dem Zerfall entgegenging. Als deshalb im Jahre 1787 dem Dachstuhl des
Langhauses der Einsturz drohte, sah sich das Oberamt Oberkirch veranlaßt,
die Kirche zu schließen. In der ersten Not willigte daraufhin der Honauer
Pfarrer Schirrmann14 ein, den Altar in der Wohnstube des Pfarrhauses aufzustellen
. Der größte Teil der Gottesdienstbesucher mußte jedoch infolge

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