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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 586
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düngen irgendwelche Begründungen gefunden haben. Er ließ sich nun in
Heidelberg nieder und betrieb wiederum ein Maler- und Fotoatelier41. Und
abermals wiederholte sich das Geschehen von Philadelphia: Wieder war er
nur Geschäftspartner eines Fotografen, zumindest schließen wir dies aus
den auf seinen Fotos rückseitig aufgedruckten Herkunftsnachweisen. Ein
eigenes Atelier unter seinem alleinigen Namen ist nämlich bis heute weder
in Deutschland noch in den USA nachweisbar42. Wir kennen auch viele
Einzelheiten aus seiner Heidelberger Zeit, wissen sogar - wie in Philadelphia
-, wo und mit wem er zusammengewohnt hat43. Und trotzdem zeigt
sich ein Phänomen, das wir bis heute nicht klären konnten und das sich bis
zu seinem Lebensende abzeichnet: Für den Zeitraum ab 1862 bis zu seinem
Tode, d.h. für mehr als 40 Jahre, in denen er nachweislich noch als
Maler tätig war, gibt es bis heute trotz intensiver Suche nur 2 (!) Gemälde!

Dafür hat uns der Künstler abermals ein fotografisches Selbstporträt hinterlassen
: (Abb. 18). Es ist nicht datiert, mit Sicherheit aber aus dem Zeitraum
1862-1870 und zeigt den Maler mit den Utensilien seines Berufes
vor einer - wahrscheinlich auch von ihm selbst stammenden Ansicht des
Heidelberger Schlosses. Es dürfte demnach die Heidelberger Atelierausstattung
sein, von der aber nichts mehr erhalten ist44.

Auch wenn bisher - wie oben schon gesagt - aus seinen späteren Jahren
kaum noch künstlerische Exponate bekannt sind, wollen wir doch noch
seinen weiteren Lebensweg im einzelnen betrachten:

Im Kriegsjahr 1870 verließ L. Sachs die Stadt Heidelberg und kehrte nicht
mehr dorthin zurück. Zunächst begab er sich nach Wertheim am Main, wo
sein Bruder Carl Georg Obereinnehmer, d.h. Finanzamtsvorsteher war.
Hier malte er das wunderschöne Portrait seiner Nichte Anna Franziska Cacilia
Sachs, das insofern wichtig, weil es ,L. Sachs 1870' signiert ist und
bis Mitte 1995 das letztdatierte Werk überhaupt war45 (Abb. 19).

Aber auch am Main hielt es ihn nicht lange: Nunmehr - diesmal aber letztmalig
- wechselte er die Stadt und verlegte sein Atelier nach Freiburg im
Breisgau. Hier lebte er weitere 30 (!) Jahre, wobei - ausweislich der Angaben
in den Familiennachrichten ,noch zahlreiche Gemälde, jetzt vorwiegend
Altar- und Stationsbilder aus seiner Malwerkstatt hervorgingen' .. .

Ein Nachweis dieser Arbeiten ist jedoch trotz umfangreicher Sucharbeiten
des Verfassers im Großraum Freiburg bis heute nicht gelungen. Da Kirchenbilder
in der Regel nicht signiert wurden und auch zugehörige Künstlerverzeichnisse
für diese Region nicht angelegt sind, kann erst künftige
Aufmerksamkeit bei Restaurierungsarbeiten zu solchen Hinweisen

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