Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 693
(PDF, 127 MB)
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man damit zu wenig an effektiver historischer
Beschreibung der Bevölkerung einer
Stadt?

H. Schyle versucht seine historisch-demographische
Untersuchung der Freiburger
Einwohner im 17. Jahrhundert in folgenden
Schritten dem Leser zu vermitteln:
Zunächst beschäftigt er sich mit der allgemeinen
Stadtgeschichte Freiburgs im
Spannungsfeld zwischen Habsburg und
Frankreich. Freiburg wurde Festung.
Dann beschreibt er die Freiburger Kirchenbücher
als seine Quellen der demographischen
Untersuchung sowie deren
EDV-Bearbeitung. Um die Freiburger Ergebnisse
seiner Untersuchung einordnen
und bewerten zu können, galt es, diese zu
vergleichen mit schon vorhandenen Daten
von Schonach. Die Frage, wo angesichts
tausender Zahlen und vieler Statistiken
das persönliche Schicksal bleibe, sieht
Schyle selbst und zeigt dies sehr eindrucksvoll
anhand dreier Biographien auf,
in denen statistische Angaben über eine
Person durchaus zu Quellen und Sachaussagen
über deren Leben werden können
und sind.

Die Auswertung der Kirchenbüchereinträge
geschieht sodann auf zwei Inhaltsebenen
: der sog. vitalstatistischen und der generativen
. Zu den vitalstatistischen Auswertungen
gehören die Heirats-, Taufund
Beerdigungswochentage, der Monatsrhythmus
bei Eheschließung, Taufe, Konzeption
und Sterblichkeit sowie Einzelthemen
wie geschlechtsspezifische Ge-
burtlichkeit, Mehrfachgeburten und illegitime
Geburten. Die generative Auswertung
bezieht sich auf das Heiratsalter von
Braut und Bräutigam, auf das Alter der
Eltern bei der Geburt, die Anzahl der Kinder
, die Zeitspanne zwischen Heirat und
Tod eines Ehepartners, die Kindbettsterblichkeit
, Todesursachen, die Analyse der
Wiederverheiratungen und die altersspezifische
Sterblichkeit. Den Schluß der Veröffentlichung
bildet ein Exkurs über die
Vornamengebung in Freiburg während
des 17. Jahrhunderts.

Es ist gut, daß der Verfasser seine Auswertungen
jeweils mit einem „Fazit" oder
einer Zusammenfassung beendet. Diese
erbringen bei einer Vielzahl von Tabellen
und Graphiken sehr deutlich die Ergebnisse
dieser Arbeit, manchmal überraschend
allgemein, lapidar und selbstverständlich.
Sie werfen aber erneut die Frage auf, ob
diese Ergebnisse nicht auch anders und
nicht in dieser Aufwendigkeit hätten erzielt
werden können. Gerade der Ansatz
„Statistik als historische Quelle" hätte
vielleicht konsequenter und im Stadtgebiet
ausschnitthafter angewendet werden
können, um zu geschichtsnäheren und lokalen
Ergebnissen einer Bevölkerungsbeschreibung
in Freiburg zu kommen.

Dr. Dieter Kauß

So war's früher in „Sinze".
Fotos, Dokumentationen und Beiträge
zur Ortsgeschichte, vorwiegend aus der
ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Hrsg. vom Förderverein Sinzheimer
Brauchtum e.V., Nomos Verlagsgesellschaft
Baden-Baden 1994, 419 Seiten.
In den Jahren 1980 und 1989 fanden in
den Schalterräumen einer Sinzheimer
Bank zwei Ausstellungen statt, bei denen
fotografische Dokumente zur lokalen
Zeitgeschichte gezeigt wurden. Das Interesse
war so nachhaltig, daß die Idee entstand
, einen Bildband zu schaffen. Nach
Aufrufen im Gemeindeblatt und der regionalen
Tagespresse standen dem dreizehnköpfigen
Bildband-Team des „Fördervereines
Sinzheimer Brauchtum e.V."
„über 1500 Fotos, zahllose Dokumente
sowie historische Unikate zur Auswahl"
(S. 11). Schon die Herkunft der Fotos, fast
alle stammen aus Privatbesitz, gab die inhaltliche
Ausrichtung des Bildbandes vor:
Die Lebens- und Arbeitswelt, kurz der
Alltag der Menschen, und zwar eingebettet
in den dörflichen Jahresablauf.
Das Gros der Fotos stammt aus den 20er,
30er und 50er Jahren. Die nur geringe

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