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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 74
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1997/0074
Auf der Westseite unter dem Kegel liegen kniehohe blockige Steine in einigen
mehr oder weniger großen Rechtecken zusammen, die in der Wanne
etwa über hundert Meter verteilt liegen. Auf dem Kamm über ihnen verläuft
ein langer breiter Gesteinsgürtel. Während die Entstehung des Steingürtels
auf natürliche Weise erklärt werden kann, wäre es möglich, daß die
mehr oder weniger rechteckigen Steinsetzungen von vor- oder frühgeschichtlicher
Steinsockelhäuser zurückgeblieben sind.51

Dann liegen mehrere archäologische Reste auf dem Rücken, über dem
auch eine alte Grenzlinie bis kurz vor den „Gierifuß" folgt.52

Auf dem zunächst nach Norden ansteigenden Rücken verlaufen stufenweise
Schwellen, die jeweils mit Grenzsteinen markiert sind. Sie rühren wahrscheinlich
von alter Bewirtschaftung des sonst breitflächigen Geländes
durch einen der früheren Gebirgshöfe hin. Von ihnen liegt unweit entfernt
noch ein Weiher für die Viehtränke mit den üblichen Hangzuläufen.

Nach wenigen hundert Metern biegt der Bergrücken nach Nordosten ab
und wird dort durch einen kleinen Sporn, der nur wenig über das Gelände
schaut, von der natürlichen Gesteinsverwitterung markiert. Um diesen
Sporn liegen wieder blockige Steine, die entweder zum Abtransport dort
gebrochen wurden oder von einem antiken Steinsockelhaus erhalten sind.

Noch auf der ersten Hälfte des weiterziehenden Rückens ist am flachen
Osthang ein etwa zwei Meter breiter Rundgraben mit einem ungefähren
Durchmesser von fünfzehn Metern eingetieft. Er ist zwar noch gut zu erkennen
, scheint aber vom Schutt der Erosion in beträchtlicher Menge so
gefüllt zu sein, daß die Scheibe innerhalb des Grabenrings zwar deutlich,
aber nur noch wenig über ihn herausschaut. Bei diesem Objekt könnte es
sich um einen flachen Grabhügel oder eine schützende Motte handeln
(Abb. 37).53

In der zweiten Hälfte ist zunächst ebenfalls auf der Ostseite ein länglicher
Sandstein aufgefallen, der in einem schmalen Band aus der Erde schaute.
Vom Schutt befreit, zeigte sich ein stark verwitterter, kegelförmig schlank
zugehauener Stein. Er ist ungefähr zwei Meter lang, an der Basis etwa vier
Dezimeter stark und verjüngt sich zu seinem Kopfende auf etwas über einen
Dezimeter. Seine Rückseite ist eckig und roh. Auffällig ist der Bruch
in seinem oberen Drittel. Er läßt darauf schließen, daß der nach vorne abgerundete
Obelisk einmal gestanden haben mag, aber gewaltsam in einen
vorbereiteten Graben umgestürzt wurde. Wahrscheinlich wurde er dann abgedeckt
, um ihn im Graben zu verstecken. Denn durch Erosion kann er an
dem sehr flachen und kurzen Hang kaum überdeckt worden sein. Bei dem

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