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geber gewesen sein soll. Sein Wappen steht nämlich zu Füßen des Mönches
auf der Geburt Mariens52. Die Gesichtszüge des Johannes Magistri
(Abb. 9) auf dem Achsenfenster stimmen jedoch nicht mit denen des Mönches
auf der Geburt Mariens (Abb. 7) überein. Nach den Archivalien ließ
nämlich Magistris Nachfolger Propst Petrus Burkardi (1492-1514) - dessen
Gesichtszüge wohl hier der Mönchsfigur auf der Geburt Mariens gegeben
worden sind - den „Hochaltar fassen (d. h. malen) und vergolden",
und wurde sogar vor dem Hochaltar begraben53. Auf der Verkündigung
(Abb. 7) kniet Heinrich Fehl, ein ab 1488 in Lautenbach tätiger Kaplan,
der später Propst wurde (1514-1521) und über erhebliche Geldmittel verfügte54
. Die Gemälde des Hochaltares sind zu Lebzeiten des Propstes Petrus
Burkardi entstanden, etwa 1506 bis 1510/1155. (Ähnich verhält es sich
beim Isenheimer Altar - auch da hatte es zwei Auftraggeber gegeben, dazu
Finanzierungsprobleme, sodaß die Gemälde 20 Jahre später als die Skulpturen
zu datieren sind56.)
Stilistisch stehen die raffinierten, etwas tänzerischen, doch realistischen
Skulpturen denen des Nördlinger Hochaltars und der Dangolsheimer Ma-
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