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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 206
(PDF, 127 MB)
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- Sortieren und Klassifizieren der Funde nach Merkmalsgruppen

- Wiegen und Quantifizieren des Materials (z. B. 37 kg Keramik)7

- Archäologische Zeichnungen, besonders der Ränder, mit Hilfe von Radialpapier
, Schublehre und Bleidraht (Abb. 7+16)

- Eintüten, Beschriften und Magazinieren des gesamten Materials zur
späteren wissenschaftlichen Verfügbarkeit (Abb. 8+10)

- Rekonstruieren und Zusammensetzen von typischen und lohnenden Einzelgefäßen
(Abb. 9)

- Vorbereitung einer Präsentation der Ergebnisse

- Sachgemäßer Umgang mit Geräten, Instrumenten und Material

Alle Arbeitsaufträge wurden durch fachgerechte Einführungen und Anleitung
begleitet und für jeden Schüler in didaktischen Blättern für eine ständig
wachsende archäologische Mappe festgehalten. Dazu kam meine laufende
fotographische Dokumentation und ein mehrjähriger Videofilm, den
Frau Herrmann-Malecha von der Museumspädagogik des Museums im
Ritterhaus von allen wichtigen Stationen aufnahm.

Im Februar 1996 gab es im Kanzlerkeller zwei kleine archäologische Premieren
für Offenburg: Das Ingenieurbüro für Bauforschung B. Lohrum/Et-
tenheimmünster konnte in Verbindung mit der Universität Stuttgart-Hohenheim
durch dendrochronologische Messungen an mehreren Eichenbalken
neben der untersten Treppenstufe eine sichere Datierung geben, die
noch in den Zusammenhang weiterer Untersuchungen gestellt werden
muß. So ergab die Probe D 3 („Eiche, 57 Ringe, kein Splint, letzter erhaltener
Ring 1511") als Fällungsdatum des eingebauten Balkens das Jahr
1531 ± 10.8 In den Fasnachtsferien erfolgte dann mit älteren Schülern der
vorläufig letzte große Einsatz vor Ort. In mehrstündiger Arbeit wurde zum
ersten Mal durch ein eigens dafür entwickeltes Verfahren ein originaler
Verfüllungsrest der Grube mit einem Schalungskasten abgenommen. Dadurch
sollte zu didaktischen Zwecken die Schichtungsfolge am Rande der
Verfüllung mit den eingeschlossenen Funden konserviert werden, ähnlich
wie es die Schüler bei ihrer turnusmäßigen Jahresexkursion als Lackprofil
einer mittelalterlichen Latrine im Archäologischen Landesmuseum Konstanz
gesehen hatten.9

Die jahrelange Arbeit der Archäologie AG des Grimmelshausen-Gymnasiums
konnte im März des Jahres 1996 einem großen Publikum und der
Presse in einer „Stadtarchäologischen Vernissage" vorgestellt werden. Dazu
hatten die Schüler eine archäologische Straße aufgebaut, die an Einzeltischen
die zurückgelegten Stationen auf dem „mühsamen Weg von der
Grube zur Vitrine" (so der Titel unserer Fotodokumentation) zeigten: Sichten
, Säubern, Sortieren, Zusammensetzen, Zeichnen und Magazinieren.

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