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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 325
(PDF, 127 MB)
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„Als Bibliothekar stand er mit Denis, mit den Benediktinern von
St. Blasien, dem P. Montgerant, einem großen Bücherkenner und
Bibliothekar des Bischofs zu Metz und anderen in Briefwechsel. "20

In der Chronik des P. Bernhard Stöber wird von weiteren Klosterämtern
berichtet, die Haas im Laufe seiner Klosterzeit innehatte.

„Anno 1761 die 9 Novembris Musices Director, anno 1768 die
8 Novembris Theologiae Professor iterumque anno 1773 die 12 Ju-
nii Chori Director fuit constitutus. "21

Für die Jahre 1775-1779 verzeichnet das Ortssippenbuch Münchweier22
Haas als Pfarrvikar. Der Ort Münchweier, der nahe bei Ettenheimmünster
etwas talabwärts liegt, gehörte in den Patronatsbereich des Klosters und
mußte von diesem mit Pfarrvikaren versehen werden. Haas ordnete das
Pfarrarchiv dieser Pfarrei und machte Auszüge aus dem „Gutthäterbuch",
das im Jahre 1675 angelegt worden war.

Im Jahre 1779 war Haas nochmals Bibliothekar und Archivar seines Klosters
, 1780 Novizenmeister und 1781 Prior. Neben seinen großen musikalischen
Aufgaben entwickelte Haas auch eine rege literarische Tätigkeit, indem
er eine Menge Schriften von Kirchenvätern, aber auch Theologen der
Humanistenzeit übersetzte, von denen die meisten sich in der Badischen
Landesbibliothek Karlsruhe befinden, deren Aufarbeitung vermutlich ein
interessantes Licht auf das Problem der Väterrezeption im 18. Jahrhundert
werfen könnte.

P. Bernhard Stöber würdigt Ildefons Haas in seiner Klosterchronik eingehend
, indem er auf seine enorme Sprachbegabung verweist sowie seine
Vorliebe für Mathematik, Geographie und sogar Berechnungen des Sonnenstandes
hervorhebt; seine geistige Beweglichkeit machte ihn zu jeder
Wissenschaft fähig. Insbesondere rühmt er seine musikalische Begabung,
sein hervorragendes Geigenspiel und seinen schönen Gesang:

„Exquisitis erat praeditus naturae donis doctus quodammodo ser-
monis gallicae, italicae, graecae, hebraicae, cognitionem geogra-
phicae, gnomonicae, delineationisque ex parte habebat. Omnium
scientiarum capax, si mobilitas mentis illum non modo ad hanc modo
traxisset ad aliam. Musicus erat peritissimus, fidibus perfectissime
et ad omnium audientium canebat admirationem. "23

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