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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 328
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Haas selbst schon in einem Brief aus dem Jahre 1790 seinem Freund
Christmann mitteilte:

„Meine Gesundheitstage wechseln so häufig und unerwartet als das
Wetter. Bei alledem prognostizire ich nicht an den Barometern herum
, weil ich dessen ungeachtet mich vor keiner Lebensverkürzung
fürchte. Komme mein Abtritt vom Theater, wann er wolle, ich sehe
denselben immer als einen nicht gleichgültigen Punkt des allgemeinen
Plans meines Schöpfers an, welchem sich zu überlassen ich allemal
seeliger zu seyn erfahren habe. Das heilsamste Recipe hat der
Christ in Matthäus VI, 25 f. "25

(Dies ist die bekannte Stelle: „Darum sage ich euch. Macht euch nicht Sorge
für euer Leben, was ihr essen oder trinken sollt. . . Betrachtet die Vögel
des Himmels . . . Euer himmlischer Vater ernährt sie." Anm. d. Verf.)

Trotzdem hatte der Arbeitseifer von Haas nicht nachgelassen. Christmann
berichtet, Haas habe sich noch im Jahre 1791 vorgenommen, die höhere
Mathematik zu erlernen, denn „Studium war seine Leidenschaft".26 Aber
er konnte diesen Plan nicht mehr durchführen. Haas starb am 30. Mai
1791, auf den Tag genau 40 Jahre nach der Ablegung der feierlichen
Gelübde. Er ist auf dem Klosterfriedhof zu Ettenheimmünster in der Arbogastkapelle
beigesetzt, die der letzte Abt des Klosters, Arbogast Heissler,
errichten ließ.

Die Redaktion der „Musikalischen Korrespondenz der deutschen philharmonischen
Gesellschaft" berichtet am 20. Juli 1791:

„Im vorigen Monat starb Herr Pater Ildefons Haas, Benediktiner
und Bibliothekar zu Ettenheimmünster. Er war es, der in unserer
musikalischen Zeitung mit Herrn Knecht den bescheidenen Streit
über die Voglerische Theorie führte und ihn fortgesetzt haben würde,
wenn ihn nicht theils der so lange Aufenthalt des Herrn Cardinais
Rohan in seinem Kloster, theils seine kränklichen Umstände und
sein Tod daran gehindert hätten. Er war ein tiefdenkender Theoretiker
, ein warmer Verehrer von Herrn Abt Vogler und Knecht, er besaß
dabei eine ausgebreitete Gelehrsamkeit und war ein Menschenfreund
von dem ersten Rang. Wir haben Hoffnung, durch seinen
Freund, den Herrn Pfarrer Christmann in Heutingsheim, nicht nur
die Biographie dieses so verdienstvollen und in bescheidener Stille
lebenden Mannes für unsere Korrespondenz, sondern auch dessen
hinterlassene Werke, die hauptsächlich in Kirchenmusik bestehen
und nach seines Freundes Urtheil originelle Meisterstücke sind, im
öffentlichen Druck zu erhalten. "

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