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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 333
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1997/0333
Die Grundsteinlegung der Scherzheimer Kirche
Ein Bericht des Pfarrers Johann Jacob Schoch (1757-1833)

Ludwig Uibel

Pfarrer Johann Jacob Schoch wurde zu Lichtenau im Jahre 1757 (30.9.) geboren
. Sein Vater war der Kastenmeister Johann Jacob Schoch. Nach dem
Studium der Theologie in Tübingen und Gießen wurde er 1779 in Buchsweiler
ordiniert. Nach Vikarsjahren in verschiedenen Dörfern des Hanauerlandes
(Rheinbischofsheim 1780/81, Hesselhurst 1781/82, Lichtenau
1782/86) war er 15 Jahre lang Pfarrer in Scherzheim (1786/1801).

Im Jahre 1801 wurde er mit der Pfarrei Legelshurst betraut, um 1806 seinem
Wunsch entsprechend die Pfarrei seines Heimatstädtchens Lichtenau
zu übernehmen. Dort entfaltete er eine lange, segensreiche Tätigkeit bis zu
seinem Tode im Jahre 1833. Er war auch heimatgeschichtlich tätig und
veröffentlichte im Jahr 1812 in den „Vaterländischen Blättern" von Aloys
Schreiber eine kurze Geschichte des Hanauerlandes und der Stadt Lichtenau
. Da Pfarrer Schoch auch noch die Tochter Friderica Salome des Scherzheimer
Pfarrers Kobelt heiratete, hatte er eine starke persönliche Bindung
an dieses Kirchspiel und war wie kaum jemand berufen, das Schicksal der
Scherzheimer Kirchen zu beschreiben. Er tat das in der Lichtenauer
Pfarrchronik, die schon seit 1726 geführt wurde und deren letzte Eintragungen
(1830) auch von seiner Feder stammen1.

Bericht über die Grundsteinlegung nach dem Wortlaut der Chronik:

„Die Scherzheimer Kirche, welche wahrscheinlich eine der ältesten Kirchen unserer
ganzen Gegend gewesen, war durch die lange Zeit so haufällig geworden, daß solche von
Grund auf neu erbaut werden mußte, besonders weil dieselbe bei der täglichen Vermehrung
der in dieselbe eingepfarrten Gemeinden Scherzheim und Muckenschopf viel zu klein geworden
war. Das Alter der Kirche selbst ist zwar nicht eigentlich bekannt, denn nirgends
fand man eine Inschrift oder genaue Jahreszahl, welche etwas Licht über ihr Entstehen
oder Alter hätte geben könne, doch konnte man ihren ersten Ursprung schon vom achten
oder doch gewiß vom 9ten Jahrhundert der christlichen Zeitrechnung herleiten. Ulm war
ein Filial von Scherzheim, in dem lsten war nur eine Kapelle, im letzteren aber eine Pfarrkirche
vid: Archiv der Abtei Schwarzach, wo es in dem Privilegio Burckardi Episcopi ar-
gentinensis heißt: Curia in Ulmena cum Basilica in Scherzheim - 1154 - Ebenso in Bulla
Honorii III de anno 1218 wird gesagt: Curia dominicalis in Ulmena... et Basilica in
Scherzheim. - Schon im Jahre 1790 gab ich selbst als damaliger Pfarrer in Scherzheim eine
Bittschrift um Vergrößerung der Kirche bei dem damaligen Herrn Landgraven von Darmstadt
ein, worauf die Erbauung der Kirche, jedoch mit dem Anhang, wenn bessere Zeiten
einträten, resolviert wurde. Allein die Zeiten und der Ausbruch des französischen Kriegs er-

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