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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 563
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Einmal gab es zum Mittagstisch Dampfnudeln mit Vanillesauce. Wie wir später erfuhren
, nahm ein Schüler unberechtigterweise eine zusätzliche Dampfnudel; er
wurde von einem Tag auf den andern der Schule verwiesen . . .

Der Schulleitung war damals ein Parteimann beigeordnet; ich habe ihn aber als
einen von den ,sanften' in Erinnerung. Einen Ausspruch von ihm weiß ich noch:
,Wir werden den Schwarzwäldern das Kreuz noch aus der Wohnstube holen und
das Hitlerbild aufhängen'. . . Sonntäglicher Kirchgang war nicht verboten, und es
fanden sich immer einige, die den weiten Weg in die Wallfahrtskirche auf sich nahmen
. Später wurden an den Sonntagvormittagen interessante Betätigungsmöglichkeiten
angeboten, und so ebbte das Häuflein der Kirchgänger immer mehr ab.

Aus der Distanz kann ich sagen, daß meine Rippoldsauer Zeit eine glückliche war.
Wenn man als Städter den ständigen Luftangriffen ausgesetzt war, empfand man
den Aufenthalt in Bad Rippoldsau als Erholung und als den reinsten Frieden. Oft
schauten wir den amerikanischen und britischen Bomberpulks nach, die das stille
Tal überquerten und ihre tödliche Last in irgendeiner süddeutschen Großstadt abwarfen
..."

Abb. 2: Lehrerbildungsanstalt Straßburg in Rippoldsau

LBA-Leben im Rückblick

Der Rippoldsauer LBA-Jahrgang, der 1943 nachrückte, traf sich 1971 wieder
im Kurtal, im Juni 1971. Es wurde eine beeindruckende Dokumentation9
erarbeitet und festgestellt:

„27 Jahre sind vergangen seit jenen Tagen im Herbst 1944, wo die Klassen sich
gelichtet haben und die Kameraden auseinandergehen mußten. Viel hat sich in diesen
Jahren ereignet und geändert, aber wach geblieben ist die Erinnerung an eine
schwere Zeit und wach geblieben ist die Erinnerung an Bad Rippoldsau im

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