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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 670
(PDF, 127 MB)
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Gemeinderat und Stadtverwaltung stellten nun nach Anfrage und Vorschlag
der Narrenzunft in Aussicht, nach Auszug der Feuerwehr deren altes
Gerätehaus beim Engelsschulkindergarten als Narrenkammer unentgeltlich
zur Verfügung zu stellen. Bis zur Fertigstellung des neuen Feuerwehrgerätehauses
wanderte die Narrenkammer im Sommer 1986 in die
1951 errichtete Halle der Schlosserei Krausbeck im Mesmergäßle, die im
September 1987 abgerissen wurde, um Platz für das geplante katholische
Gemeindehaus zu schaffen. Danach war die Narrenkammer im HaBu-Ge-
bäude untergebracht, das im November 1989 der Spitzhacke zum Opfer
fiel. Schließlich kam sie in das im November 1988 freigewordene alte Feuerwehrgerätehaus
, wo sie sich noch heute befindet. 1990 war geplant, auf
dem Gelände beim ehemaligen E-Werk beim Straßburger Hof eine größere
Halle als Narrenkammer zu errichten, die aus finanziellen Gründen aber
nicht realisiert wurde.

8. Wolfacher Kinos

Zwei Jahre nach der Erfindung des Kinos durch die Brüder Lumiere trafen
in Wolfach 1897 erstmals „Wanderkinematographen" ein, um von nun an
alljährlich ihre Filmstreifen von wenigen Minuten Länge vorzuführen56.
Am 22. November 1903 fand die erste Aufführung einer zusammenhängenden
Filmwochenschau in Wolfach statt57. Zuvor gab es nur mehrere
Kleinkinematographenvorführungen mit kurzen Filmen über einzelne Begebenheiten
. Im Kreuzsaal brachte nachmittags und abends ein „Riesen-
Kinematographe . . . vermittels Dampfbetrieb und eigener elektrischer
Lichtanlage" ein Programm im Sinne heutiger Wochenschauen mit Kriegsszenen
, Zaubereien, humoristischen Bildern und politischen Ereignissen
auf die Leinwand.

Der Wolfacher Kaufmann Wihelm Vivell sen. (1877-1950) eröffnete am
22. Juli 1922 im Gasthaus „Zum Kranz" das erste eigenständige, regelmäßig
arbeitende Kino in Wolfach, die „Kranz-Lichtspiele"; der erste Film
hieß „Der Mann im Salz" nach Ludwig Ganghofer58. Begleitet wurden die
Filme in der Stummfilmzeit durch ein „Violana-Orchestrion". Schon seit
1909 gab es im geräumigen Theatersaal des Gasthauses gelegentlich
Stummfilme zu sehen, 1920 den ersten „Schulfilm"59. Vivell hatte 1919
das Gasthaus von dem ehemaligen Briefträger und Kranzwirt Karl
Schrempp und dessen Frau Sofie Armbruster (die dafür das Gasthaus
„Kreuz" erwarben) gekauft, ließ 1920 das Gebäude abreißen und erwarb
dazu das Hinterhaus, das dem Korbmacher Pius Harter gehört hatte60. Dieses
Haus bezog Vivell in das neue Areal ein, auf dem er eine damals
moderne Großgaststätte mit Metzgerei, Lichtspielhaus und Theaterbühne

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