Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
78. Jahresband.1998
Seite: 95
(PDF, 141 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1998/0095
nachfolgen und die constitutionelle Bahn ist nun eigentlich erst eröffnet.
Die Entfernung einer Menge jetzt unmöglich gewordener serviler Diener,
die aus der Camarilla Einfluß hervorgingen, wird selbst die Pensionslast
weniger beschweren, wenn man künftig jeden noch benutzt, wo er verwendet
werden kann; ein Secretär werde Registrator, ein Amtmann Secretär
etc. Das hier und in der Gegend concentrirte Militär kehrt nun in seine
Standquartiere zurück; der in unsern Annalen ewig merkwürdige Tag hat
bewiesen, daß man ohne alle Gefahr einem wackern Volke Freiheit und
Selbstständigkeit gewähren kann, daß aber auch die öffentliche Meinung
strenge zu Gericht sitzt über die Großen wie die Pflanzer der Erde}

Aus der Sicht des konstitutionellen Heidelberger Historikers
Ludwig Häusser:

„Selbst die bekannte Offenburger Versammlung (19. März) gab noch von
diesem Schwanken Zeugniß. Zwar wurde dort eine ganz revolutionäre Organisation
für 's ganze Land entworfen, die Struve 's Werk war und der bestehenden
Regierung eine andere clubistische unter Heckers Vorsitz entgegenstellte
... - allein Hecker war immer noch nicht entschlossen, den Weg
zu betreten, den er wenige Wochen nachher einschlug. Das Volk befand
sich noch in einem gewissen Zustande der politischen Naivetät: die Frage
- ob Monarchie, ob Republik - hatte die Massen noch nicht berührt; die
ganze Versammlung war mehr ein großes Volksfest, an dem sich die Masse
in freudigster Bewegung betheiligte, ohne Haß, ohne Fanatismus, voll der
freudigen Hoffnung, daß eine bessere und glücklichere Zeit kommen müsse
." . . . „Die revolutionäre Partei hatte zu Offenburg indessen Eines erreicht
: sie hatte angefangen, die gesetzlichen Organe ganz ohnmächtig zu
machen, das öffentliche Leben in Clubs, Wohlfahrtsausschüsse und leicht
zu leitende Volksversammlungen zu verpflanzen ..."

Anmerkungen

1 Offenburger Wochenblatt 1848, S. 127.

2 Wbl. OG 1848, S. 143.

3 Adreßbuch OG 1927, S. 13 f.

4 Siehe Otto Kähni, Offenburg und die demokratische Volksbewegung, S. 33.

5 Gustav Struve, Geschichte der drei Volkserhebungen in Baden, S. 15.

6 Wbl. OG 1848, S. 149.

7 Gustav Struve, wie Anm. 5, S. 19.

8 Wbl. OG 1848, S. 150 nach „Oberrheinischer Zeitung".

9 Ludwig Häusser. Denkwürdigkeiten zur Geschichte der badischen Revolution (1851),
S. 120.

95


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1998/0095