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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
78. Jahresband.1998
Seite: 136
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Anknüpfend an die „Forderungen des Volkes in Baden" und unter Zusammenarbeit
mit dem renommierten Tübinger Historiker Dieter Lange-
wiesche fanden in Offenburg seit 1993 Tagungen und Kolloquien statt. Am
8. Oktober 1993 wurde auf dem ersten Kolloquium „150 Jahre Deutsche
Revolution" die Idee eines bundesweiten Aufrufs der badischen Universitäten
lanciert. Einer der Kernsätze dieses Papiers, dem sich 23 Kommunen
, das Bundesarchiv Koblenz/Potsdam sowie andere Archive und Museen
anschlössen, lautet: „Sie [die Unterzeichner] rufen die Öffentlichkeit,
vor allem aber Bund, Länder und Gemeinden, mit Blick auf den 150. Jahrestag
der Revolution von 1848/49 dazu auf, in Auseinandersetzung mit
diesem wichtigen Ereignis unserer Geschichte das Bewußtsein für die demokratischen
Wurzeln unserer Gesellschaft tatkräftig zu unterstützen."6
Der Widerhall in der Öffentlichkeit war, abgesehen von der Berichterstattung
der lokalen Presse, dürftig. Dazu trugen zwei Faktoren sicherlich
nicht unwesentlich bei: Erstens schien das Jahr 1998 zu diesem Zeitpunkt
noch in weiter Ferne. Und zweitens ging das Signal von einer mittleren
Provinzstadt und nicht von einer der großen deutschen Metropolen aus.

Am 17. Oktober 1994 wurden auf einer Forschungsbörse neue wissenschaftliche
Arbeiten vorgestellt und diskutiert. Zwei Jahre später, am 11.
Oktober 1996, fand erneut eine Forschungsbörse zum Thema „150 Jahre
Revolution im deutschen Südwesten" statt. Dieser Veranstaltung widmete
die Badische Zeitung/Freiburg auf ihrer überregionalen Kulturseite einen
umfangreichen Artikel.7 Dieter Langewiesche skizzierte hier vor etwa 70
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ein Forschungsprogramm „zu
einer vergleichenden Regional- und Lokalforschung". Insbesondere die
Verbindungslinien zwischen regionalen Protesten, nationaler Einheits- und
Verfassungsbewegung und europäischen Entwicklungen müßten in den
Mittelpunkt treten. Der Historiker wandte sich damit sowohl gegen eine
„selbstgenügsame Heimatforschung" als auch gegen die ausschließliche
Perspektive einer deutschen Nationalgeschichte. Schließlich wurde am
22723. September 1997 ein internationales Kolloquium „Internationale
Aspekte und Verbindungen der Demokratiebewegung und Revolution
1847/49" organisiert. Auch diese Veranstaltung wurde in der Badischen
Zeitung besprochen.8 In den Vorträgen ging es, unter ganz unterschiedlichen
Fragestellungen, um den europäischen Kommunikationskreis, aus
dem im Prinzip niemand mehr ausgeschlossen war. Revolutionärer Aufbruch
und Nationalisierungsschub standen dabei eng nebeneinander.9

Wissenschaftliche Aufarbeitung fand in Offenburg aber nicht nur auf Kolloquien
und Forschungsbörsen statt, sondern auch in Einzelarbeiten.
Während in Michael Friedmanns Offenburger Freiheitsheft Spuren der Vergangenheit
verfolgt werden und auch die „Diskrepanz zwischen den Er-

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