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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
78. Jahresband.1998
Seite: 191
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nen Auskünfte als ein Ultra Demokrat und Socialist bezeichnet wird. Er
möge bei den zu gleichen Grundsätzen sich bekennenden hier ansässigen
Deutschen einigen Anhang haben. Man müsse jedoch bezweifeln, ob die
genannte Vereinigung wirklich existiere. Der Konsul hielt die Meldung
und umlaufende Gerüchte als einen bloßen und zwar recht miserablen Zei-
tungs-BluffK'.

Am 14. März 1849 meldete sich der Bierbrauer Erhard Richter, New York,
57 Forsyth Street, im „Philadelphia Demokrat" zu Wort: In Folge der
Proclamation des Philadelphier-Vereins „zur Vertilgung der deutschen
Fürsten" und in Anschluß an die Gesinnung des Vereins, haben sich mehrere
achtbare Bürger hiesiger Stadt dahin vereinigt, demselben ihre Sympathie
zu erkennen zu geben. Sie glauben dieses nicht besser thun zu können
, als indem sie auf den Kopf des badischen Staatsraths Karl Mathy20,
eines der perfidesten Schurken, die Deutschland kennt, die Summe von 500
Dollars (1.250 Gulden) aussetzen, welche Summe unverzüglich nach der
That an den Vollbringer derselben ausgezahlt wird, wofür sich der Unterzeichnete
im Namen des hiesigen Vereins hiermit verbürgt. Mathy hat sich
durch die ungesetzliche Verhaftung Ficklers offen als badischer Polizeibüttel
erklärt, er hat den Fluch jedes Freiheitsfreundes auf sich geladen. Alle
Anfragen bittet man frankiert an den Unterzeichneten zu richten2^.

Im August 1850 traf der aus Baden geflohene ehemalige Acherner Bürgermeister
Franz Joseph Peter in New York ein. Einen Monat später folgten
ihm seine Frau, vier Töchter und der damals 18-jährige Sohn Wilhelm. -
„An einem Samstag war Wilhelm in New York angekommen. Am Montag
schon begab er sich auf die Arbeitssuche.- Noch am selben Tag trat er bei
dem Bierbrauer Erhard Richter in der Forsyth Street die Arbeit an. - Richter
braute in New York ein ,small beer', unter dem wir uns ein übergäriges
Dünnbier vorstellen müssen. Das schmeckte sauer und hatte anscheinend
sonst noch Eigenschaften und vor allem Nachwirkungen, die dem an ein
rechtschaffenes und gediegenes Bier gewöhnten Wilhelm einfach nicht zusagten
. Seine Abneigung gegen dieses Bier ging sogar so weit, daß er seinen
Durst mit Wasser stillte, was bei einem Bierbrauer schon allerhand bedeutet
. Als er aber auch vom Wassertrinken genug hatte, quittierte er beim
Bierbrauer Richter den Dienst"22.

Im Sommer 1853 tauchte Richter im Elsaß auf. Der Freiburger Regierungsdirektor
Schaaf, zum obersten Hüter nachrevolutionärer badischer
Gesinnung berufen, schrieb am 24. August des Jahres an den Kehler Oberamtmann
: Nach den zuverlässigsten Mittheilungen habe der Bierbrauer
Ehrhardt Richter auf Morgen ins Rebstöckchen zu Straßburg mehrere Liberale
aus dem Baadischen zu sich beschieden. Es unterliege keinem

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