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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
78. Jahresband.1998
Seite: 219
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Löhnung den Gemeindehaushalt. Ein Circular wiederum des Civilkommis-
särs Küchlin vom 7. Juni vermittelt einen Eindruck:

. . . Was nun die Gehalte der. . . Offiziere und Unteroffiziere und Wehrmänner
betrifft, so hat jede Gemeinde für sich ihre Wehrmänner und Offiziere
wie folgt zu besolden: 1. Dem Oberleitmann 24, 2. dem Unterleitmann 18,
3. dem Oberzugmeister 15, 4. dem Unterzugmeister 12, 5. dem Compa-
gniefourier 12, 6. dem einzelnen Wehrmann 9 Kreuzer. . . Hieraufhat jede
Gemeinde . . . der ihr angehörigen Wehrmänner und Offizieren . . . dafür
zu sorgen, daß die Gelder . . . zu den Händen des Bannerführers zur Ablieferung
gelangen21'.

Um die vielfältigen Ausgaben zur Versorgung der Bürgerwehr bewältigen
zu können, ersuchte der hiesige Gemeinderat das Bezirksamt Kork um
Genehmigung, ein „Kapital" von 1500 Gulden aufnehmen zu dürfen. Nach
der amtlichen Zustimmung lieh man sich das Geld bei dem Straßburger
„Handelsmann" Heinrich Rük28.

In Sorge um die Bürgersöhne

Den 12./13. Juni verbrachten Bürgermeister Schurter und Gemeinderat
Clemens in Heidelberg um . . . der Bürgerwehr vom Iten Aufgebot die Verpflegung
zu besorgen. Den 23J24. Juni aus gleichem Anlaji in Karlsruhe29.
Von den Orten der Zusammenstöße zwischen dem vom Großherzog zur
Hilfe gerufenen Bundesheer und den Freischärlertruppen kamen besorgniserregende
Nachrichten. Überall verloren die schlecht ausgebildeten und
mangelhaft bewaffneten Freischärler die Gefechte. In Sorge um die Bürgersöhne
versuchte der Gemeinderat am 25. Juni bei Civilkommissär
Küchlin (die) Zurückberufung unserer Bürgerwehrmannschaft vom Kriegsschauplatz
zu erreichen30 - ein Unternehmen das in jenen turbulenten
Tagen zum Scheitern verurteilt war. Wo die Auenheimer Teilnehmer des
1. Aufgebots eingesetzt waren, verraten die Gemeindeakten nicht. Ein Teil
von ihnen wurde bei dem Treffen mit den Preußen bei Rastatt in Kampfhandlung
verwickelt. Ein Zeitgenosse, der hiesige Pfarrer Förster, schreibt
in seinen geschichtlichen Ereignissen31: In dem Gefechte bei Iffezheim mit
preuss. Truppen wurde der Auenheimer Bürgersohn J. Roß, der . . . mit
dem s.g. ersten Aufgebot. . . fortziehen mußte, zusammengehauen, ein anderer
(Karl Gottlieb König) kam schwer verwundet hier an, wo er nach
wenigen Tagen starb. Ein Ausgabebeleg in den Gemeinderechnungen mit
dem Betrag von 7 Gulden an den Fuhrmann Josef Ruf aus Plittersdorf bestätigt
den Heimtransport des Verwundeten32. Der Rest des Auenheimer
Aufgebotes hat dieses ungleiche Treffen offenbar unbeschadet überstan-

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