http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1998/0246
Bühl ca. 1850
liehen Verwaltung muß Oberamtmann und Geheimrat Franz Joseph Häfe-
lin angesehen werden, der von 1826 bis 1848 an der Spitze des Bezirksamtes
stand. Ihm sagte der 1842 in Bühl geborene Geschichtsschreiber Karl
Reinfried - dessen Vater dürfte als Wirt in der Bühler Hauptstraße über
viele Ereignisse vor und während der Revolutionsjahre gut informiert gewesen
sein - ein sehr strammes bürokratisches Regiment nach,8 ihn hat
wohl auch Friedrich Hermann Walchner im Blick gehabt.
Häfelins Beförderung an die Spitze des Bezirksamtes Bühl im Jahre 1826
begründete die Regierung ausdrücklich damit, daß er zwei Jahre zuvor die
Untersuchung der burschenschaftlichen Bestrebungen in Freiburg zu ihrer
Zufriedenheit durchgeführt hatte.9 Sein Nachfolger in Bühl, Reichlin-Mel-
degg, damals selbst Student in Freiburg, erinnerte sich an sein hartes, rücksichtsloses
Auftreten10 im Verlaufe der Untersuchung.
Bereits 1833 wurde Häfelin in der Zweiten Kammer in Karlsruhe getadelt.
Auf sein Betreiben nämlich hatte der Amtmann im benachbarten Achern
Beratungen von Bürgermeistern und Wahlmännern mit ihrem Abgeordneten
- dem des Wahlkreises 23 Achern und Bühl - verhindert, welche in der
Form einen freundschaftlichen Mahles stattfinden sollten." In den folgen-
246
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1998/0246