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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
78. Jahresband.1998
Seite: 287
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hungsweise Anstifter sind entflohen. Von letzteren waren es größthentheils
frühere politische Flüchtlinge, welche bei dem Aufstande im April betheiligt
waren und kurz vor Struve 's letztem Einfall in das Land zurückgekehrt
sind; es sind die bekannten öffentlich ausgeschriebenen Subjekte - Engel-
wirth Winkler von Grafenhausen, Lehrer Mutschier von da, Geometer
Heuberger von Überlingen und ein desertierter Kanonier . . . Die übrigen
flüchtigen Betheiligten sind diesseitige Amtsangehörige aus den Orten Et-
tenheim, Mahlberg, Grafenhausen und Kappel; ihre Zahl beläuft sich
beiläufig auf 40 Personen, . . .; sie haben sich alle über den Rhein begeben,
ebenso ist seit der fraglichen Eisenbahnzerstörung auch der hiesige
Schriftverfasser Stehlin geflohen; wie man hört, soll er sich in Rheinau
aufhalten.5**

Im Fahndungsblatt der Gendarmerie erscheinen am 14. Oktober 30 flüchtige
Individuen aus dem Amtsbezirk Euenheim - alle mit einer genauen Personenbeschreibung
. An erster Stelle steht Achaz Stehlin, der in der Regel
zur Erde schaut. Es folgen die Ettenheimer Seraphin Kirn, Glaser August
Frei, Sattler Josef Janz und Michael Bertold.57

Wie schon nach dem Heckerzug im April wurde die Bürgerschaft streng
ermahnt verbrecherischen und strafbaren Unernehmungen . . . keinen
Glauben zu schenken, den Kriegszustand zu beachten, die Waffen abzugeben
und den Aufständischen entgegenzutreten. Gegen eine Bewachung der
Eisenbahn durch die Bürgerschaft erhoben sich vergeblich mehrere Bürger,
die der Meinung waren, daß . . . diese Eisenbahn für die hiesige Gemeinde
keinen Nutzen habe, sondern nur einen Gewinn für die Staatskasse gewähre
, sie deren Bewachung nicht schuldig zu sein glauben.5*

Von Achaz Stehlin wußte man, daß er sich mit Bestimmtheit in Rheinau
[Elsaß] aufhält, und von dort aus seine Reden fortsetzt; er wohnt im Gasthaus
zur Sonne, wovon der Maire der Stadt Eigenthümer ist.59 Mehr als die
elsässischen Aufenthaltsorte Rheinau und Benfeld wurden durch die Fahndung
nicht bekannt.60

„Verübeln Sie nicht, wenn eine Frau es wagt, zu sprechen."

Aus den beiden mißlungenen Aufständen des Jahres 1848 hatten die Republikaner
gelernt, und so bereiteten sie den Kampf für Freiheit und Demokratie
besser vor. „Im Winter 1848/49 wurde Baden mit einem Netz von
über 400 demokratischen Ortsgruppen überzogen" und eine Parteiorganisation
mit Kreisausschüssen und einem Landesausschuß in Mannheim aufgebaut
.61

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