http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1998/0334
Oberst Johann Philipp Becker,
Stahlstich 1849
Foto: Stadtarchiv Haslach
Aus Furcht, die Freischärler würden auf dem Jahrmarkt Plünderungen vornehmen
, bat Bürgermeister Joseph Fackler Oberst Becker, seinen Freischaren
den Besuch des „Heuetmarktes" zu untersagen. Becker scheint die Bitte
erfüllt zu haben. Trotzdem requirierten die Freischaren bei ihrem Weitermarsch
am Mittag des 3. Juli in Richtung Hornberg auf dem Jahrmarkt
vor allem Stiefel und Schuhe136.
Becker speiste mit Willich und Blenker im vornehmen Gasthaus „Kreuz"
gegenüber dem Rathaus. Dorthin ließ er Bürgermeister Fackler kommen
und befahl ihm, alle ersten Aufgebote des Amtsbezirks Haslach ihm nach
Hornberg nachzuschicken. Außerdem sollten sie einen Wagen voll Fleisch,
Brot und 400 Maß Wein mitbringen. Dabei hatte Becker ausdrücklich gedroht
, wenn Fackler seinem Befehl nicht befolge, werde er dafür sorgen,
daß er standrechtlich erschossen werde. Außerdem werde er dann noch die
Stadt Haslach militärisch angreifen.
Aus Furcht vor den angedrohten Konsequenzen sandte Fackler nachts um
1 Uhr den Nachtwächter Stelker als Boten zu sämtlichen Bürgermeistern
der umliegenden Orte, um ihnen Beckers Befehl mitzuteilen. Am nächsten
Morgen sammelten Gemeinderat Xaver Wölfle und Bürgerausschußmitglied
Lambert Fischinger in Haslach Lebensmittel von Haus zu Haus. Als
334
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1998/0334