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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
78. Jahresband.1998
Seite: 395
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na und seinen Sohn Karl, Kaufmann in Dorf Kehl, wegen Verbreitung aufrührerischer
Schriften ermittelt, die Untersuchungen dann aber wegen
Mangels am Beweise ausgesetzt61.

Auch 1848 hatte das badische Innenministerium die Bezirksämter angewiesen
, alle democratischen Vereine zur Erkämpfung von Volksrechten zu
überwachen und bei der Bildung solcher Vereine die Statuten derselben zu
erheben, ihr Treiben zu beobachten und . . . sofort darüber so wie über die
Zahl und Eigenschaft der Mitglieder alsbald Vorlage zu machen*'2.

Der Oberamtmann Maximilian Freiherr von Bodmann vom Bezirksamt
Kork war in der Berichterstattung besonders eifrig. So auch im Vorfeld des
sogenannten Demokratentages in Ettlingen am 16. Juli 1848, wo sich demokratisch
Gesinnte aus ganz Baden trafen, um die Organisation demokratischer
Vereine zu besprechen, deren Bildung jedoch zunächst durch das
Verbot republikanischer Vereine vom 22. Juli 1848 verhindert wurde. Bodmann
berichtete nach Karlsruhe, daß dem Vernehmen nach drei Einwohner
aus Stadt Kehl und ein junger Mann, lediger Kaufmann, aus Dorf Kehl
dorthin zu gehen beabsichtigen; wahrscheinlich dürften sich aber wohl
noch andere - durch Neugierde getrieben - aus Kehl daselbst einfinden61,.
Der „junge" Mann und ledige Kaufmann aus Dorf Kehl" war der hier
schon genannte Emil Durain , die „drei Einwohner aus Stadt Kehl" sind
namentlich nicht bekannt. Die Informationen hatte Bodmann von Georg
Held, Poststallmeister und Bürgermeister von Dorf Kehl, der während der
Revolution die aufrichtigste, thätigste und entschlossenste Wirksamkeit für
die Großh. Regierung entwickelt und sich allseitiger Achtung der Gutgesinnten
ganz vorzugsweise erworben hatte, beispielsweise durch sein
Bemühen, Bürger aus Dorf Kehl vom Eintritt in den Kehler Volksverein
abzuhalten64.

Anders als die demokratischen Vereine, die bis zur Aufhebung ihres Verbots
im Januar 1849 im Verborgenen agierten, hatten die Vaterländischen
Vereine von Seiten der Behörden mit keinen Behinderungen zu rechnen, im
Gegenteil: Regierungstreue Bürger Kehls gründeten im November 1848 einen
Vaterländischen Verein für Gesetzlichkeit und Ordnung, der allen Bestrebungen
, welche eine Überstürzung unserer allgemeinen politischen
oder auch unserer speciellen Localverhältnisse beabsichtigten, entgegentreten
wollte65. Es seien schon in der ersten Versammlung bereits gegen 60
Mitglieder zusammengetreten, hieß es in einem Bericht aus Kehl66. Oberamtmann
Bodmann begrüßte diese Vereinsbildung in seiner Meldung an
das Innenministerium: Mit dem vaterländischen Verein zur Stadt Kehl haben
wir uns . . . bereits gehörig ins Benehmen gesetzt und unterstützen seine
Thätigkeit so weit wir solche für das allgemeine und öffentliche Beste
ersprießlich erkennen61.

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