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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
78. Jahresband.1998
Seite: 542
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Festzuhalten ist, daß den meisten auffällig gewordenen Ortenauer Eisenbahnpionieren
die Entlassung erspart blieb. Die Eisenbahnverwaltung verwahrte
sich mit Erfolg gegen anonymes Denunziantentum und eröffnete
nach einer Anstandsfrist mehreren „Revolutionären" die Möglichkeit zur
Rückkehr, wenn auch auf schlechtere Posten. Der nachrevolutionäre Radikalenerlaß
führte somit in Mittelbaden nur zu einer oberflächlichen Säuberung
des Personalstamms.

Anmerkungen

1 Enzweiler, Hans-Jürgen, Staat und Eisenbahn. Bürokratie, Parlament und Arbeiterschaft
beim badischen Eisenbahnbau 1833-1855, Frankfurt a. M. usw. 1995, S. 80.

2 Verhandlungen der Ständeversammlung (1838), II. Kammer, S. 185.

3 Der verbreitete Beamtenstatus ließ gerade die deutschen Eisenbahner zu Stiefkindern
der sozialgeschichtlich inspirierten Forschung werden, da sie mangels Streikrecht nicht
zur Keimzelle der nationalen Arbeiterbewegung werden konnten, ganz im Gegensatz
zu ihren Berufskollegen in Frankreich, England oder den USA. Vgl. hierzu und allgemein
zur Forschungslage die Pionierstudie: Amedick, Sigrid, Männer am Schienenstrang
. Sozialgeschichte der unteren bayerischen Eisenbahnbeamten 1844-1914, Stuttgart
1997, S. 9 ff. Angaben zur Beschäftigtenzahl sucht man auch im einschlägigen
Band der „Quellen und Forschungen zur historischen Statistik von Deutschland" vergeblich
. Vgl. Fremdling, Rainer u. a. (Hg.), Statistik der Eisenbahnen in Deutschland
1835-1989, St. Katharinen 1995.

4 Aus dem Kreis der Ortenauer Eisenbahnpioniere war im Bestand 76 des Generallandesarchivs
lediglich ein Faszikel (Barth) aufzufinden.

5 So der Titel von 1843 bis 1856. (vorher: Verordnungsblatt der Großherzoglichen Ober-
Post-Direktion; später: Verordnungs-Blatt der Großherzoglich-Badischen Verkehrsanstalten
.) In der Folge abgekürzt: VOB1. Wenn nicht anders vermerkt, stammen berufsbiographische
Informationen aus dieser Quelle.

6 Aus Raumgründen sind die berufsbiographischen Angaben hier nicht dokumentiert.
Sie stehen jedoch in dem unter Leitung von Frau PD Dr. Irmtraud Götz von Olenhusen
entwickelten Informationssystem „Revolution im Computer" zur Verfügung.

7 Bis in die Mitte unseres Jahrhunderts erregte die damals unterbliebene Anbindung
Lahrs die Gemüter. Vgl. die von gekränktem Lokalpatriotismus inspirierte Abhandlung
: Waeldin, Paul: Wollte die Stadt Lahr an die Hauptbahn oder nicht? In: Geroldsecker
Land 6 (1962/63), S. 82-94. Weniger bekannt ist der „Kehler Bahnhofsstreit",
der in den 1840er Jahren in beiden Kammern der Ständeversammlung hohe Wellen
schlug und die Kehler Bürgerschaft auf viele Jahre in zwei Lager spaltete. Zur ebenfalls
lange umstrittenen Lage der Bahnhöfe in Offenburg und Appenweier: Friedmann,
Rudolf, 125 Jahre Eisenbahn in Offenburg, in: Ottenau 49 (1969), S. 115-159, hier S.
118 ff.; Grumer, Helmut, Aus der Geschichte des Bahnhofs Appenweier, in: 1100 Jahre
Appenweier 884-1984, Appenweier 1984, S. 190-207, hier S. 191.

8 Vgl. mit Nachweisen: Möller, Norbert, Die Rolle der Eisenbahn in der badischen Revolution
von 1848/49, in: Badische Heimat 77 (1997), S. 359-364, hier S. 359 f.

9 Der Eisenbahnbau unterstand in Baden übrigens bis 1872 dem Innenministerium.

10 Angaben der Einkommen nach: Hippel, Wolfgang von u. a., Eisenbahn-Fieber. Badens
Aufbruch ins Eisenbahnzeitalter, Ubstadt-Weiher 1990, S. 242 f. Anzahl der Beschäf-

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