http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1998/0614
zahlen. Wie viele, die sich für die Revolution 1848/49 engagiert hatten,
war auch Karoline mit ihrer Familie ins „Land der großen Hoffnungen" gegangen
. Über ihren weiteren Lebensweg ist nichts bekannt.
Für sie war Freiheit weniger ein Ideal, als vielmehr eine ganz konkrete Sache
, für die sie zu kämpfen wußte. Dabei konnte sie eine Aggressivität entwickeln
, zu der bürgerliche Frauen aufgrund ihrer „weiblichen Erziehung"
nicht fähig waren. Im Hintergrund zu wirken, zu sammeln, zu sticken, war
nicht ihre Sache. Sie stand, wenn es nötig wurde, im Vordergrund und
kämpfte mit der schärfsten Waffe, die sie besaß, mit ihren Worten.
Karoline war eine mutige Frau, aber viel zu lebenslustig und zu pragmatische
, um eine Märtyrerin zu werden. Sie war eine eigenständige Persönlichkeit
, die die Härten des Systems zu spüren bekommen hatte. Von den
engen Schranken des bürgerlichen Weiblichkeitsideals hatte sie sich schon
in jungen Jahren nicht zurückhalten lassen. Zu fern war dieses Ideal ihrer
Lebenswirklichkeit. Wenn sie für Freiheit und Revolution eintrat, dann war
damit nicht nur die Freiheit der Männer gemeint, sondern auch die Freiheit
der Karoline Enghauser.
Anmerkungen
1 Heinrich Raab. Revolutionäre in Baden 1848/49. Biographisches Inventar für die Quellen
im Generallandesarchiv Karlsruhe und im Staatsarchiv Freiburg, Bearb. von Alexander
Mohr. (Stuttgart 1998).
2 GLA 240/1532.
3 ebd.
4 ebd.
5 ebd.
6 ebd.
7 ebd.
8 ebd.
9 ebd.
10 GLAK 234/1700.
11 ebd.
12 ebd.
13 ebd.
14 ebd.
15 ebd.
16 ebd.
17 ebd.
18 ebd.
19 ebd.
20 GLAK 234/2055:131.
614
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