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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
78. Jahresband.1998
Seite: 661
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12. Gustav Struve.

Melodie des Heckerliedes. (Schleswig Holstein meerumschlungen.)

Struve hoch dein Name schalle
In dem ganzen deutschen Reich,
Dich verehren müssen Alle
Denn du bliebst dir immer gleich,
Struve, der in Heckers Nacht,
Nur der Republik gedacht.

Die Soldaten, die Rebellen
Rissen deine Riegel auf,
Und die Augen deine hellen
Weinten auf den neuen Lauf,
Denn nun ging's vom Marterort
Im Triumph nach Rastadt fort.

An des freien Weibes Herzen
Bebte wieder deine Brust;
Wiedersehen! und die Schmerzen
Schwanden hin in heil'ge Luft,
Und des Volkes Schulter trug
Dich empor mit leichtem Flug.

Doch Brentano neiderglommen
Gönnte dir nicht lang dein Glück,
Der dich einst in Schutz genommen,
Dich, den Mann der Republik,
Sürzte dich, der Fürstenknecht;
O Brentano, das war schlecht.

Schmeichler hatten ihm geflüstert
Schnöden Ehrgeiz in das Ohr,
Und das Auge ihm umdüstert
Der Verräther Judaschor -
Solche, deren Lebensgang
Lenkt der Silberlinge Klang.

Gustav Struve mußte fallen,
Ward getreten in den Staub,
Und selbst in der Stände Hallen
Rauschte nicht sein Lorbeerlaub,
Und die Revolution
War damit verloren schon.

Die Soldaten und die Bürger
Hat man dir entfremdet gar,
Wurden blinde Freiheitswürger,
Sahen selbst nicht die Gefahr -
Und bei allem Heldenmuth
Floß umsonst des Volkes Blut.

Doch es muß die Wahrheit siegen
Und auch die Gerechtigkeit,
Untergeh'n das Reich der Lügen,
Und die Strafe trifft den Neid,
Und durch den gerechten Gott
Trifft den Feind des Volkes Spott.

Struve, auf der fremden Erde
Mußt du irren wiederum
Mit den tapferen Gefährten,
Die da schmücket ew'ger Ruhm,
Denn dem Volke oft zu spät
Das getäuschte Aug' aufgeht.

Struve hoch dein Name schalle
In dem ganzen deutschen Reich,
Dich erkennen wieder Alle,
Weil du bliebst dir immer gleich,
Und du bleibest immerfort
Deutscher Freiheit Schild und Hort.

[Verfasser unbekanntl

Die wandernde Barrikade, oder: die würtembergische, pfälzische und badische
Revolution. Wohl geleimt und wohl gereimt in drei Aufzügen, mit der
ganzen türkischen Musik. Von einem Schock ungehenkter Hochverräther.
Bern 1849, S. 81 f.

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