Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
78. Jahresband.1998
Seite: 729
(PDF, 141 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1998/0729
Dem Militär ist ein eigenes Kapitel gewidmet
, das anschaulich und übersichtlich
die manchmal etwas verwirrenden kriegerischen
Abläufe schildert.
Frei und Hochstuhl verzichten auf Fußnoten
und genaue Anmerkungen, das ist
schade, auch wenn durch detaillierte
Quellen- und Literaturverzeichnisse zu jedem
Kapitel dem Mangel abgeholfen werden
kann. Trotz dieser Einschränkung:
Die beiden haben ein solide erarbeitetes
und, auch wenn sie auf Fachsprache nicht
verzichten, ein angenehm lesbares Buch
vorgelegt.

Karl Maier

Museums- und Geschichtsverein
Schramberg (Hg.), D'Kräz', Beiträge
zur Geschichte der Revolution von
1848/49 in Schramberg, 96 S., Abb.
Schramberg 1998. Zu beziehen beim
Herausgeber, Postfach 557, 78707
Schramberg.

Das Heft bietet für uns, auf die badischen
Ereignisse der Revolution fixierten Leser,
eine Menge Neuigkeiten über den Verlauf
der Unruhen bei unseren nächsten württembergischen
Nachbarn. Carsten Kohlmann
verfolgt die Entwicklung des
Schramberger Bürger-Militärs von 1816
bis 1911. Hans Joachim Losch untersucht
sehr sorgfältig und instruktiv die Ursachen
der Revolution. Er kommt zu dem
Ergebnis, daß in Schramberg weniger die
üblicherweise angenommene Ernährungskrise
für Unwillen sorgte, sondern die zunehmende
Arbeitslosigkeit, der allgemeine
Geldmangel und der Rückgang des
Warenabsatzes. Wie in Offenburg machte
auch die Auseinandersetzung mit den
Deutschkatholiken Stimmung gegen die
bestehenden Verhältnisse. In seinem Beitrag
über den s.g. Zwetschgenmarsch der
Schramberger Bürgerwehr nach Canstatt
zeigt derselbe Autor die fehlende revolutionäre
Grundstimmung in den meisten
Landgemeinden des Schwarzwaldes. Als
württembergische Parallelen zu den Wirren
in Baden im Mai und Juni 1849 führt
Losch die Tätigkeit des Schramberger
Volksvereines sowie die bei uns nahezu
unbekannten Volksversammlungen in
Reutlingen und Oberndorf an. Auch an
dem vom badischen revolutionären
Kriegsministerium geplanten Marsch badischer
und württembergischer Freischärler
auf Stuttgart wollten die Schramberger
teilnehmen, aber das Unternehmen unterblieb
, weil die Behörden auf der Hut
und die Aufständischen schlecht organisiert
waren. Bei der Darstellung der
Schwurgerichtsverfahren nach dem Sieg
der Reaktion arbeitet Losch besonders die
prozessualen Strategien von Anklage und
Verteidigung heraus. Zu diesem Thema
gehören auch die Lebensläufe einiger Revolutionäre
. Zwei Aufsätze von Gernot
Stähle und Carsten Kohlmann über die
Rezeption der Ereignisse von 1848/49
schließen die sehr empfehlenswerte Broschüre
ab.

Karl Maier

Rainer Schimpf, Offenburg, 1802 bis
1847. Zwischen Reichsstadt und Revolution
. Karlsruhe 1997.

An der Stelle, an der Franz X. Vollmer
mit Offenburg 1848/49 mitten ins revolutionäre
Geschehen springt, hört Rainer
Schimpf auf. Ihm geht es um die Vorgeschichte
, genauer: um die Frage, warum
gerade das 4000 Einwohner zählende Offenburg
„zu einem der wichtigsten Orte
der badischen Revolution werden konnte
". Die ersten fünf Jahrzehnte des 19.
Jahrhunderts mit ihren Einschnitten und
Traditionen, Brüchen und Kontinuitäten
werden aus der Perspektive Offenburgs
geschildert. Rainer Schimpf ist es gelungen
, spröde Quellen - Sitzungsprotokolle
oder Unterschriftenlisten - in spannende
Erzählung umzusetzen. Dies macht die
Lektüre zu einem wahren Lesevergnügen.
Das Gemeindeleben ist für Rainer
Schimpf „einer der wesentlichen Faktoren
für die Herausbildung von politischem

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