Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
78. Jahresband.1998
Seite: 742
(PDF, 141 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1998/0742
als exquisierter Kenner der Waldgewerbe
in Theorie und Praxis. Zudem war er ein
leidenschaftlicher Sammler und Bewahrer
auf diesem Gebiet. Schließlich erwies er
sich auch als behutsamer und innovativer
Museumsmann in Sachen alter Waldgewerbe
. So wird jeder interessierte Leser
reichlich profitieren, wenn er sich von O.
Schoch über die Flößerei, das Wiedendrehen
, das Holzriesen, die Köhlerei, die
Harzerei, das Kienrußbrennen, Teerschwelen
und Pottaschesieden sowie über
die Salpetergewinnung informieren läßt.
Aufbauend auf diesen Erkenntnissen hat
er es nun leicht, sich vor Ort um diese
verschwundenen Waldgewerbe zu
bemühen und diese sachkundig zu präsentieren
und zu vermitteln.

Dr. Dieter Kauß

Martina Schröder, Freilichtmuseen in
Baden-Württemberg. Entstehung. Entwicklung
. Wirkung. Tübingen. Tübinger
Vereinigung für Volkskunde 1997,
363 Seiten, zahlreiche Abb. Paperback
= Untersuchungen des Ludwig-Uhland-
Instituts der Universität Tübingen.
Band 86 = ISBN 3-925340-98-X.
Die im Jahre 1995 in Tübingen angenommene
Dissertationsschrift wurde eineinhalb
Jahre später veröffentlicht. Sie basiert
auf dem Stande von 1994 und wurde
drei Jahre später in einer Zeitsituation veröffentlicht
, in der alle in dieser Schrift artikulierten
Fragen und Probleme der Freilichtmuseen
noch drängender wurden.
Gleichzeitig ist alles noch mehr im Fluß
als im Jahre 1994.

Die Autorin beginnt mit der wissenschaftlichen
Forderung an die Freilichtmuseen,
Identität, d. h. kulturelle und territoriale
Orientierung zu vermitteln. Als solche
sind sie kulturhistorische Museen, die
Zeugnisse der Vergangenheit als gesellschaftliche
Identitätsangebote zeigen.
Die Realität in Südwestdeutschland erbrachte
in der ersten Hälfte des 20. Jahr-

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hunderts kein Freilichtmuseum. Erst nach
dem Zweiten Weltkrieg entstanden in Baden
-Württemberg Freilichtmuseen im gesellschaftlichen
und kulturpolitischen
Kontext. Heute werden diese als regionale
Freilichtmuseen sehr stark als eine Aufgabe
der Kulturpolitik gesehen und gefördert
. Sie sollen regionale Kulturzentren
sein.

Die regionalen Freilichtmuseen in Baden-
Württemberg entwickelten sich dabei seit
1964 von Archiven ländlicher Baukultur
aus der Denkmalpflege heraus zum Lernort
für Alltagsgeschichte.
Die Standorte in Gutach, Kürnbach und
Wolfegg werden dabei den Architekturmuseen
zugeordnet, die von Wackershofen,
Neuhausen, Gottersdorf und Beuren den
kulturgeschichtlichen Forschungszentren.
Dabei werden Erfolge und Defizite geschildert
.

Ganzheitlichkeit und Belebung werden
sodann als inhaltliches, didaktisches und
pädagogisches Prinzip in Freilichtmuseen
untersucht und in allen Einrichtungen abgefragt
.

Schließlich steht als ein zusammenfassendes
Ergebnis fest: Die baden-württembergischen
Freilichtmuseen haben mit ihrer
differenzierten und mehrdimensionalen
Erforschung der ländlichen Kulturgeschichte
erste Schritte für eine historische
Standortbestimmung geleistet. Um eine
konstruktive Auseinandersetzung mit dem
kulturellen Erbe zu erreichen, müssen sie
in Zukunft bei der Dokumentation des
ländlichen Alltagslebens stärker als bisher
sowohl das Eigene und Vertraute als auch
das Fremde, das Bruchstückhafte. Unverständliche
und nicht mehr völlig rekonstruierbare
der Vergangenheit thematisieren
... Darüber hinaus müssen sie die In-
terregionalität der ländlichen Geschichte
und den Zusammenhang mit den zeitgeschichtlichen
Strukturen herausarbeiten.
Identität muß in ihrer historischen Entwicklung
sichtbar werden (S. 284).
Durch eine differenzierte, spannende wie
unterhaltsame Darstellung von bekannten


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