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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
78. Jahresband.1998
Seite: 743
(PDF, 141 MB)
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und unbekannten Aspekten der Vergangenheit
können die regionalen Freilichtmuseen
Baden-Württembergs eine wichtige
Rolle für die kulturelle Entwicklung im
ländlichen Raum spielen (S. 285).
Im Anschluß an diese Überlegungen bietet
die Autorin Materialien zu den Freilichtmuseen
(Träger, Personal, Hauslandschaft
, Museumsdidaktik Verkauf, Veröffentlichungen
und Besucherzahlen), ein
detailliertes Quellen- und Literaturverzeichnis
sowie ein erschließendes Sach-,
Personen- und Ortsregister.
Anhand des letzteren wäre es nun interessant
, etwa Aussagen über das Schwarzwälder
Freilichtmuseum als Auslöser dieser
Entwicklung zu machen und dieses
meistbesuchte Freilichtmuseum in das angebotene
Kulturwissenschafts-Konzept
einzuordnen. Dieses aber erscheint, gemessen
an der Entwicklung und an der
Realität, als zu hoch angesiedelt. In neuester
Zeit ist es auch anderen Gegebenheiten
etwa Finanzierungsfragen, Freizeitgestaltungsproblematik
stärker ausgesetzt
als früher.

Dr. Dieter Kauß

Bruno Schwalbach, Erzbischof Conrad
Gröber und die nationalsozialistische
Diktatur. Karlsruhe: Badenia 1986, 288
Seiten, Broschur. ISBN 3-7617-0234-5,
48 - DM.

ders.; Erzbischof Conrad Gröber und
die deutsche Katastrophe. Karlsruhe:
Badenia 1994, 344 Seiten, Broschur.
ISBN 3-7617-0308-2.

Der 50. Todestag von Erzbischof Conrad
Gröber (1872-1948) im Jahre 1998 war
für den Verlag Anlaß, zwei Bücher in den
Vordergrund des Interesses zu rücken, die
bereits 1986 und 1994 erschienen waren.
Ihr Inhalt und ihre Aussage lauten: Wie
kaum ein anderer deutscher Bischof hat
Conrad Gröber die ganze Spannweite
kirchlichen Verhaltens während des Dritten
, Reiches verkörpert: 1933/34 ist er

dem nationalsozialistischen Regime weit
entgegengekommen; aber seit 1935/36
trat er als unbeugsamer und furchtloser
Gegner des Dritten Reiches, besonders
der nationalsozialistischen Weltanschauung
, auf. In der Fuldaer Bischofskonferenz
stand er von da an im Mittelpunkt jener
Bischöfe, die einen harten Kurs gegenüber
dem nationalsozialistischen Regime
vertraten. Ohne Schonung der eigenen
Person verteidigte er bei jeder sich bietenden
Gelegenheit den katholischen Glauben
und die Rechte der Kirche.
Mit dem Zusammenbruch der nationalsozialistischen
Diktatur schlug die Stunde
der Kirchen, die nahezu aus dem öffentlichen
Leben verdrängt und auf den Raum
des Gotteshauses verwiesen waren. Die
kirchlichen Repräsentanten mußten Öffentlichkeitsaufgaben
in bisher nicht gekannter
Weise übernehmen. Erzbischof
Gröber blieben nur knapp drei Jahre bis
zu seinem Tod, um an der Beseitigung des
vom Nationalsozialismus angerichteten
geistigen, moralischen und materiellen
Schadens mitzuwirken. Rastlos war er
tätig.

In diesen beiden Büchern vertraut der
Verfasser auf das kritische Urteil der Leserinnen
und Leser, indem er diese mit
zahlreichen Quellen - besonders im zweiten
Band - konfrontiert, an die sie sonst
nur auf dem Weg über wissenschaftliche
Bibliotheken oder Archive gelangen.
Andererseits läßt sich bei dem Verfasser
eine gewisse apologetische Geschichtsschreibung
nicht ganz verleugnen. „Aufgabe
dieser Arbeit war es, einer in so unterschiedlicher
historischer Beleuchtung
stehender Gestalt wie derjenigen Conrad
Gröbers ... die verdiente gerechte Würdigung
zuteil werden zu lassen" (1986, S.
181). „Conrad Gröber wollte nie ein politischer
Bischof sein. Vielmehr war sein
Ideal das des schlichten Volksbischofs. In
erster Linie war er Seelsorger. Seelsorge
war für ihn die ,Kunst der Künste'. Darin
lag seine Stärke" (1994, S. 105).

Dr. Dieter Kauß

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