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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 14
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Walter Ernst Schäfer zum 70. Geburtstag

Dr. Hans-Joachim Fliedner

Der Historiker und Politikwissenschaftler Martin
Greiffenhagen schreibt in seiner autobiografi-
schen Studie zum Jahrgang 1928, daß diesem etwas
Besonderes anhafte: einerseits ist dieser Jahrgang
noch durch die nationalsozialistische Indok-
trination gegangen und wurde in jugendlichem
Alter noch in einen verbrecherischen Krieg geschickt
; andererseits hatte dieser Jahrgang zumeist
das Privileg, ohne Kriegsgefangenschaft
heimzukehren und bald nach dem Krieg in einem
werdenden demokratischen Gemeinwesen auf der
Grundlage der schweren Lebenserfahrung der
NS-Zeit eine neue, von humanen geistigen Werten
geprägte, Existenz zu gründen. Der Verfasser dieser Gratulation, selbst
Jahrgang 1940, lernte zu Beginn seines Studiums noch Studenten als Kommilitonen
kennen, die diesem Jahrgang angehörten und am Ende eines lang
andauernden Studiums standen. Sie waren, weit mehr als es der Altersabstand
von gut einem Jahrzehnt zuließ, reifer und erfahrener als die nachwachsenden
Studentengenerationen.

Walter Ernst Schäfer, geboren am 29. Dezember 1928 in Karlsruhe, ist ein
herausragender Vertreter dieser mit dem Krieg konfrontierten Generation.
Im Januar 1945 wurde er als Luftwaffenhelfer eingezogen und noch an die
Ostfront kommandiert. Dort wurde er schwer verwundet. Nach seiner
Heimkehr nahm er das Studium der Germanistik, Romanistik und Geschichte
auf und schloß dieses im Jahre 1955 ab. Während des Studiums,
welches ihn vor allem auch mit Geistesgut des in der NS-Zeit als „Erbfeind
" geschmähten französischen Volkes zusammenbrachte, bekam er ein
Stipendium an die Universität Aix-en-Provence. Diese damals noch seltenen
Stipendien halfen wesentlich, den Blick zu weiten. Dies ermöglichte
ihm später auch, für zwei Jahre am Goethe-Institut in Marseille zu wirken.
Neben der französischen Literatur widmete er sich vor allem dem Studium
der Barockliteratur und legte eine Promotion bei einem der renommiertesten
Barockforscher, Professor Günther Weydt, im Jahre 1957 vor. Nach
Lehrtätigkeiten in Freiburg und am deutschen Seminar der Universität
Freiburg nahm Walter Ernst Schäfer 1973 einen Ruf auf die Stelle eines
Professors für Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik an der pädago-

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