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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 34
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Dringende Erhaltungsarbeiten an der Leutkirche St. Martin. Die Nordseite
des Bauwerks, in heutiger Gestalt von 1452, ist - von hohen Bäumen überschattet
- in den Hang des Friedhofs gebaut. Das Mauerwerk ist feucht,
rissig, der Putz fällt ab. Die Sanierung der Außenmauern soll zwei Millionen
kosten. Das Hauptaugenmerk des Hist. Vereins gilt bescheidenerweise
zunächst dem Innern, und hier - neben der Rokokokanzel - dem sog. An-
nenchörlein auf der linken Empore, die normalerweise dem Besucher nicht
zugänglich ist. Das von Schnitzereien (um 1749/49) umgebene Altarbild
eines unbekannten Meisters zeigt Anna und Joachim (in anderer Deutung:
Elisabeth und Zacharias), Maria und das Jesuskind sowie das Kind Johannes
mit dem Lamm. Zur dringenden Rettung des vom Wurmfraß befallenen
Werkes soll eine Spendenaktion gestartet werden, die bereits am Tag
des offenen Denkmals spontan 200 Mark brachte.

Mitwirkung an der neuen Satzung zum Schutz der Altstadt von Gengenbach
. Die Schutzverordnung, im März verabschiedet, ist eine Balance zwischen
der Bewahrung des in Jahrhunderten gewachsenen Altstadtgefüges
einerseits und den Forderungen der Bewohner nach zeitgemäßer Entwicklung
in technischer und ökologischer Hinsicht andererseits. Konkret gemeint
sind damit u. a.: Antennen, Solaranlagen, Gaupen, Werbeanlagen.
Ziel ist, die berechtigten Bedürfnisse der Gegenwart zu berücksichtigen,
daß Wesen und Atmosphäre der schützenswerten Altstadt erhalten bleiben.

Zu den Ereignissen der 48er Revolution erschien als wichtiger Beitrag
„Wehrhaft für die Freiheit - Revolution und Volksbewaffnung im Jahre
1848/49 in Stadt und Amtsbezirk Gengenbach" von Franz Xaver Vollmer.
Wie das vor einem Jahr erschienene „Offenburg 1848/49" ist das Werk
(und sein Autor) ein Glücksfall für die Ortenau. Daneben wurde am „Revolutionstag
" im Mai ein Volksfest gefeiert mit dem Landestreffen der
Bürgerwehren, Zapfenstreich und viel Tschingtarabum. Es sollte nicht unerwähnt
bleiben, daß zwanzig Jahre zuvor, am 2. Juli 1978, eine Handvoll
junger Leute in Revoluzzer-Auf machung und mit originalen Texten, Liedern
und Flugblättern an das Geschehen von 48 erinnern wollten. Doch die
Zeit war noch nicht reif für solch „linkes" Gedenken - der Auftritt geriet
zum „Skandal", der den Gemeinderat beschäftigte.

Im Juli wurde der 40. Jahrestag der Städtepartnerschaft Gengenbach-Ober-
nai festlich begangen, seinerzeit der ersten zwischen einer elsässischen und
einer baden-württembergischen Stadt. Start des Jubiläums war eine gemeinsame
Sitzung der Gemeinderäte beider Städte im Europaparlament.
Begleitet wurden die festlichen Tage u. a. mit einer Modersohn-Ausstellung
sowie der Malerfamilie gewidmeten Vorträgen und Lesungen, veranstaltet
vom Museum-Arbeitskreis in Zusammenarbiet mit dem Histori-

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