Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 72
(PDF, 129 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1999/0072
Wahrscheinlich wurde auch diese Anlage mit ihren Schüsseln, Schalen, der
Sitzschale und dem Napf sowie mit ihrem keilförmigen Sattelstein für kultische
Zwecke bis in die historische Zeit benutzt. Darauf weist wieder das
Kreuz, das wahrscheinlich einer relativ spätchristlichen Zeit angehört.

Bei der Anlage Kuckucksweiher läßt sich aber auch fast jeder Stein nach
seiner Gestalt, seinen Vertiefungen und seinem christlichen Bannzeichen,
dem Kreuz, mühelos in die typisierten Megalithformen des Schwarzwalds
und der Vogesen einfügen. Die Anlage ist daher ein weiteres Paradebeispiel
der bisher bekannten Kultstätten ihrer Art.

Hornberg/Karlstein. Die etwa 2 x 5 m stufige Spitze des Karlsteinfelsens
liegt 968,9 m ü.d.M. Sie schaut mit ihrer Rückseite nur etwa zwei Meter
über den langgezogenen Kamm.18 Von der platten Spitze fällt der Felsen
gegen Osten zunächst langsam, aber zunehmend zerklüftet, stufenweise
einige Meter ab. Seine etwas tiefer liegende Vorderkante, eine kleine Plattform
, ist mit dem Seil gut zu erreichen. Dann aber fällt der Felsen fast
senkrecht etwa 20 Meter in die Tiefe und endet am steilen Hang.

Bevor die Plattform erreicht ist, steht ein aufrechter menhirartiger ~ 2 m
hoher, spitz zulaufender Stein. Etwa 0,50 m unterhalb seines Fußes sind
links und rechts seiner Achse, getrennt durch einen ~ 0,20 m breiten Steg,
zwei Schüsseln eingetieft. Beide sind zylindrisch abgesetzt und haben einen
oberen Durchmesser von - 0,80 m und einen unteren Durchmesser
von ~ 0,40 m. Ihre gesamte Tiefe beträgt nur -0,15 m. Eine der beiden
Schüsseln hat einen seitlichen Ablauf zur senkecht steil abfallenden Felswand
. Denkt man sich die Achse vom Menhir über den gemeinsamen Steg
der Schüsseln und über den Rand hinweg verlängert, so kommt man mitten
durch eine ähnlich große ebenfalls flache Schale, die nicht horizontal, sondern
vertikal in die Steilwand eingearbeitet ist. Diese unsichtbare Achse,
die etwa über die Spitze des Menhirs, über den gemeinsamen Steg der
Schüsseln und durch die Mitte der vertikalen Schale verläuft, ist auf ~ 54°
Nord ausgerichtet (Abb. 10).19

Dann liegen auf dem Kamm südwestlich vom Karlstein mehrere polygonale
, etwa 0,80 m hohe Granitblöcke, zu einem -4x4 großen Rechteck geformt
, beisammen. Unweit davon gelangt man auf dem gleichen Kamm zu
einem Granitfelsen, der aus mehreren Blöcken besteht. Sie ragen nur bis
- 3 m über die Oberfläche. Auf ihrer Nordseite liegt ein - 2 m langer Keilstein
, dessen Längsachse nach - 90° Nord ausgerichtet ist.20 Auch bei ihm
ist in die Basis eine kleine Schale mit dem Durchmesser von - 0,30 m eingearbeitet
(Abb. 11).

72


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1999/0072