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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 74
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ist (Abb. 14). Am Hang hinter dem Platz liegen oder ragen mehrere Monolithe
aus der Erde. Wahrscheinlich handelt es sich bei dem Objekt „Teufelstritt
" um eine zerstörte Steinkiste mit davorliegender Schüssel.25

Niederwasser/Schanzenberg. Südöstlich von Niederwasser erhebt sich der
sogenannte Schanzenberg (876,7 m ü.d.M.).26 Sein Gipfel ist von einem
mächtigen Granitfelsen gekrönt. Auf dem nördlichen Podium seiner Spitze
ist eine Schale eingetieft (Abb. 15). Dagegen stehen an seinem Fuß zwei
mächtige Felsplatten, die tischartig mit einer weiteren Platte abgedeckt
sind (Abb. 16). Seitlich davon wurde ein Stein beobachtet, auf den eine Pe-
troglyphe, möglicherweise ein symbolischer Lebensbaum, eingeritzt zu
sein scheint (Abb. 17).27

Auf der Ostseite, einige hundert Meter unterhalb des Felsens, ragt eine
Felsnase ~ 5 m hoch aus dem Hang. Ihre kegelförmige Ummantelung ist
nach einer Seite hin offen. Dort schaut der Fels in einer Höhe von ~ 2 m
heraus. Die Spitze des Felsens schließt mit einer Schale ab. Sie ist nicht
sehr tief und hat einen Durchmesser von ~ 0,50 m. In ihrer Mitte befindet
sich ein kleines gleichschenkliges Kreuz (Abb. 18, Abb. 19).28

Auch auf dem Schanzenberg sehen die geschilderten Objekte unnatürlich
aus. Außerdem spricht das mögliche Bannkreuz in der Schale für eine kultische
Verwendung der Anlage bis in die christliche Zeit.

Niederwasser/Herrgott- oder Opferfelsen. Am nördlichen Abhang zwischen
dem Schanzenberg und dem Oberfall erhebt sich auf der Höhe um
750 m ü.d.M., unmittelbar neben einem modernen Waldweg der Herrgottoder
Opferfelsen.29 Auf den zwei schmalen stufigen Podien des Felsens
sind drei unterschiedlich große Opferschalen eingetieft. Die mächtigste
Schale mit einem Durchmesser von ~ 0,80 m Durchmesser hat über die
Südkante einen breiten Ablauf. Die etwas höher liegende Schale mit seinem
Durchmesser von ~ 0,20 m hat dagegen einen ähnlichen Ablauf in die
große Schale (Abb. 20). Auf der benachbarten schmalen Stufe ist eine weitere
Schale mit einem Durchmesser von ~ 0,40 m eingearbeitet. Sie ist
wohl durch den Frost gesprengt worden und klafft heute durch einen tiefen
~ 0,10 m breiten Spalt auseinander.

Nicht nur der bezeichnende Name für das Felsmal Herrgott- oder Opferfelsen
, sondern auch die darauf befindlichen Opferschalen sind sehr eindrucksvoll
. Die große Schale übertrifft die sonst genormten Formen ihrer
Art, die bisher im Schwarzwald bekannt sind. Möglicherweise fanden dort
in abgeschlossener Waldeinsamkeit Opfer bis weit in die historische Zeit
statt.

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