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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 79
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menjockelhof. Er ist im engen Tal von Bergen umgeben, die bis auf 800 m
ansteigen.47 Unweit hinter dem Hof durchfließt der Taubenbach ein kleines
Wasserbecken, in dem sich allerlei Geröll angesammelt hat. An seinem
Rand wurde zwischen dem Geröll eine Silexklinge gefunden. Sie ist aus
gelblichem Feuerstein von nur ~ 2 cm Länge und ~ 1 cm Breite. Das Relikt
ist gleichmäßig oval und zeigt die für Klingen übliche Keilform mit scharfen
Seitenrändern (Abb. 32).48

Das Relikt läßt auf frühen Aufenthalt von Steinzeitmenschen auch in den
Hochtälern des Schwarzwalds schließen. Es ist ein weiteres Mosaikstein-
chen zur Vermutung der Fachgruppe, daß der im Mesolithikum und noch
im Neolithikum viel wärmere Schwarzwald mehr oder weniger ganzflächig
besiedelt war.

Hugsweier. Die Kirche von Hugsweier liegt auf einer kleinen Erhebung unmittelbar
rechts neben der Schutter. Dort wurde im ehemaligen Friedhofsbereich
rund um die Kirchenfundamente ausgebaggert. Dabei wurde ein
kleiner, pfeilförmig verjüngter, scharfkantiger Silexmikrolith gefunden
(Abb. 33) 49

Mühlenbach. Östlich der Heidburg erstreckt sich die Hochebene Flachenberg
(500 m ü.d.M.). Sie liegt sehr frei, daher hat man von dort einen freien
Ausblick hinunter ins Prechtal zur Kette des Schwarzwalds, zum Kinzigtal
hin und auf die dahinter liegenden Berge. Der Flachenberg ist nur
teilweise bewaldet und wird von den umliegenden Höfen landwirtschaftlich
genutzt. Nur gegen Westen ist der Blick durch den Schwarzbühl und
die dahinter aufsteigende Heidburg verdeckt.50

Auf einem der Äcker, die sich gegen Westen an den angrenzenden
Schwarzbühl erstrecken, wurden ein Mikrolith und ein flacher Schaber gefunden
. Der Silexmikrolith ist pfeilartig dreieckig mit zwei langen Seiten
und einer kurzen. Die beiden langen Seiten sind jeweils sehr scharf, dagegen
ist die kurze Seite etwas dicker und stumpf. In der Mitte ist er ~ 2 cm
lang und an seiner Basis ~ 1,5 cm breit. Seine Farbe ist dunkelgrau meliert
(Abb. 34).

Der flache dünne Schaber hat die Form einer Raute. In den Diagonalen ist
er ~ 4 cm lang und ~ 2 cm breit. Eine seiner vier Seiten ist scharf, die anderen
dagegen sind stumpf. Er ist innen wellig gewölbt und liegt bei seiner
Benutzung angepaßt und griffig zwischen den Fingern. Der Abschlag oder
Schaber besteht aus Jaspis mit grauem Kern, einem einseitigen weißen
Streifen gegen seine scharfe Kante. Die anderen drei Seiten sind dagegen
einige Millimeter dick und daher stumpf (Abb. 35).51

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