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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 80
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1999/0080
Der Schaber aus Jaspis dürfte von der Steinzeitwerkstatt des Isteiner Klotzes
stammen. Dagegen kommt der Mikrolith aus einem anderen Vorkommen
. Beide Relikte sind als steinzeitliche Brücke zwischen dem Rheintal,
über den Mittel- zum Hochschwarzwald zu betrachten.52

Münchweier. Der Annahäuslebach fließt zwischen den Vorhügeln des
Schwarzwalds durch eine Lößwanne, bevor er sich mit der Unditz (Etten-
bach) vereinigt. Auf seiner linken Seite im Hinterfeld ist eine der Bachquellen
. Über ihr liegen die Reste eines römischen Gebäudes.

Auf dem Areal der römischen Ruine wurde ein kleiner, ~ 1 cm hoher,
~ 1 cm breiter und ~ 4 cm langer Silexschaber gefunden. Steinzeitliche Relikte
auf römischen Wohnplätzen wurden in der Rheinebene schon öfters
beobachtet. Sie kommen demnach auch in den entsprechenden Siedlungen
der Hügelzone vor (Abb. 36).53

Oberachern. Zwischen den Vorhügeln des Schwarzwalds fließt die Acher
in das offene Rheintal. Dort befindet sich auf der linken Seite in der Talaue
der Acher das Gewann Beigen. Es geht nach einer Ackerstrecke vom Fluß
entfernt in ein leicht angehobenes Hochgestade über, auf dem bereits bewirtschaftete
Felder liegen.54

Dort wurde neben verdächtigen großen, teilweise angebrochenen Kieseln
ein kurzer satteldachförmiger Silexschaber gefunden. Er ist nur ~ 3 cm
lang und 2-2,5 cm breit. Eine der beiden Längsseiten ist roh gebrochen
und stumpf. Dagegen zeigt die andere Seite mehr oder weniger kleine,
scharfe Gebrauchsretuschen (Abb. 37).55

Die Fundstelle in der Nähe des Flusses zeigt wiederum, wie wichtig
Flußläufe für die steinzeitlichen Menschen waren. Dort konnte man nicht
nur Wasser zum Trinken holen, sondern es gab dort genügend Fische und
Tiere, die zur Tränke gingen. Sie waren neben den Wildfrüchten die
Hauptnahrungsquelle der steinzeitlichen Menschen.

Unbestimmte Vorzeit

Dörlinbach/Schuttertal. Westlich vom Karlinsgraben verläuft über dem
Hinteren Runzenbach an der Schluchhalde ebenfalls ein tiefer Graben. An
seinem Beginn befindet sich eine Mulde mit einer schwachen Quelle. Sie
scheint durch Bergsturz verschüttet worden zu sein. Über den steilen Dobelrändern
um die Quelle sind deutlich mehrere kerbenförmige kleine Terrassen
(~ 3 x 3 bis 4 x 4 m) planiert. Auf ihnen und um sie herum liegen
behauene, wohl hergebrachte Sandsteine. Bei dem tiefen Graben handelt es

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