Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 81
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sich möglicherweise um alten Übertagebergbau. Dagegen könnte der Bergsturz
am Ende des Grabens auf einen Bergbaustollen und die Quelle auf
auslaufendes Wasser aus dem Mundloch hinweisen.56

Dörlinbach/Schuttertal. Hoch über Dörlinbach zwischen dem Gewann
Schwiebig und dem Haubühl (534,6 m ü.d.M.) erhebt sich der Steilhang
„Bei den Großen Fohren". Dort befindet sich ein rundlicher, wohl ausgeschachteter
Quellplatz mit ~ 6 m Durchmesser. Seine Mitte ist durch eine
Steinplatte markiert. Um sie liegen auffällig viele gebrochene Sandsteine
in verschiedener Größe. Hangaufwärts über der Quelle läuft ein flacher
Graben einige Meter weiter. Auch in und um ihn sind zahlreiche ähnlich
große Sandsteine gestreut. Auf gleicher Höhe wie die Quelle liegt in einer
Entfernung von ~ 20 m ein merkwürdig behauener Stein. Seine
~ 1,80 x 0,40 m große Oberfläche schaut aus dem Hang. Er scheint abgeschlagen
zu sein und hat nach einer Seite seltsam gerundete Ausbuchtungen
. Aus seiner Oberfläche schaut ein rohes blattförmiges Gebilde hervor,
dessen Mitte gespalten ist. Über dieser Struktur ist eine plane Fläche aus
dem Stein gemeißelt. Einiges spricht bei dem Objekt für gezielte Zerstörung
eines Reliefsteins. Aber auch die große Menge grob zugehauener
Steine um die Quelle lassen an eine frühere Nutzung denken. Möglicherweise
ist dort ein frühgeschichtliches Denkmal absichtlich zerstört
worden.57

Durbach/Heidenknie. Zwischen dem Ort Durbach und dem Brandenkopf
liegt ein bewaldeter Gebirgsstock. Darin erhebt sich das sogenannte „Heidenknie
" (515 m ü.d.M.).58 Dabei handelt es sich um eine schmale, steil
ansteigende, knieförmige Rampe, die sich von ihrer relativ ebenen Waldfläche
emporhebt. Sie geht oben in ein ovales, ~ 5 m breites, ~ 10 m langes
und ebenso hohes Plateau über, das auf der gegenüberliegenden Seite
plötzlich und steil abfällt. Aber auch die beiden Flankenseiten haben eine
steile Steigung.

Am Weg neben dem Aufgang zum Heidenknie liegt ein unscheinbarer etwa
1,50 m hoher und ebenso breiter Steinhaufen. Er wird als das Grab des
Absalom bezeichnet, das sich wohl auf das Heidenknie bezieht. Vorbeiziehende
sollen in früheren Zeiten je einen Stein gesucht oder mitgebracht
und zum Gedenken an Absalom auf den Steinhaufen gelegt haben.

Das „Heidenknie" scheint zumindest teilweise künstlich aufgeschüttet zu
sein. Seine geheimnisvolle mystische Bedeutung ist im Volk noch lebendig
. Möglicherweise war sie eine Hinrichtungs- und Opferstätte. Das widerspiegelt
vor allem den im Orient noch üblichen alten Gebrauch, einen
Stein davor niederzulegen.59

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