Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 82
(PDF, 129 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1999/0082
Michelbach. Zwischen Michelbach und Bernbach erhebt sich der Mauzen-
berg (759,1 m U.d.M.). Sein Rücken fällt zur Nordwestseite hin ab und endet
mit einem Sporn, auf dem der sogenannte Mauzenstein (704,8 m
ü.d.M.) liegt.60 Über ihn verläuft die alte Grenze zwischen Baden und
Württemberg in nordwestlicher Richtung. Sie ist durch einen Pfeil markiert
.61

Der Stein besteht aus plattig verwittertem Bunt- bzw. Kugelsandstein.62
Doch seine Oberfläche ist trotzdem hart und plan. Sie fällt gegen Nordwesten
leicht ab. Auf seiner Südwestseite ist die plattige Verwitterung am
deutlichsten zu sehen. Aber auch die vier Kanten der Oberfläche und an
den Seiten sind rund abgewittert.

Der Mauzenstein hat die Form eines unregelmäßigen Rechtecks mit einer
mittleren Höhe von ~ 1 m. Seine ~ 4,70 m lange plattige, verwitterte Südwestseite
ist gradlinig und hat die Richtung ~ 45° Nord. Die Nordwestseite
ist ~ 3,80 m lang und geht an ihrem Ostende in einem Bogen in die Nordostseite
über. Die Nordostseite ist ~ 3,70 m lang und stark gebogen. Die
Südostseite ist nur ganz leicht gewölbt und ~ 3 m lang (Abb. 38).

Der tonnenschwere Steinblock scheint auf seinem ursprünglichen Platz zu
stehen. Er dürfte aus dem dort anstehenden natürlichen Fels herausgearbeitet
sein. Auffällig sind die zahlreichen Zeichen, Vertiefungen und Erhöhungen
auf seiner südwestlichen Seite und der Oberfläche.63 Sein Name
Mauzenstein läßt sich vom Mutz64 ableiten, das bis zum Mittelalter Bär
bedeutete. Aber er bezieht sich wohl nicht auf die Bären, die bis vor 150
Jahre in dieser Gegend beheimatet waren. Sondern sein Name ist mit den
Petroglyphen zu verbinden, die in seiner Oberfläche und auf der Südwestwand
eingearbeitet und eingeritzt sind (Abb. 39).

Dabei handelt es sich um dreierlei Arten von Felsbilder. Zuerst um eine
Gruppe von Ringen, die erhaben über die plane Oberfläche, aber auch über
die stark verwitterte Südwestseite schauen. Ihre äußeren Durchmesser betragen
meist ~ 20 cm, sind größtenteils wulstig und bis zu ~ 5 cm breit. Ihre
Mitte ist meist kugelig ausgehöhlt und hat die Form eines Näpfchens
(Abb. 40).65 Es gibt darunter aber auch Ringe, deren ausgehöhlte Mitte kugelförmig
gewölbt ist. Weiter wurden mehrere kugelige Wölbungen beobachtet
, die leicht über die Oberfläche und über die Seitenfläche herausschauen
. Auffällig ist ein Näpfchen auf der Südwestwand, von dem ein
Teil des Ringwulstes bereits abgeblättert ist. Nicht ganz zentrisch ist auf
dem Unterteil des abgeblätterten Rings eine leicht abgewitterte, kugelige
Wölbung zu erkennen. Sie hat an ihrer Peripherie zwei kurze gespreizte Linien
(Abb. 41).

82


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1999/0082