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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 83
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1999/0083
Auf der Oberfläche des Steinblocks ist etwa ~ 0,90 m von der Nordwestkante
und ~ 1,50 m von der Südwestwand entfernt ein gleichseitiges Dreieck
mit stark abgerundeten Ecken eingearbeitet. Seine Schenkellängen betragen
~ 0,40 m und seine Tiefe beträgt kaum ~ 4 cm. Wegen seiner geringen
Tiefe und der harten Oberfläche ist diese dreieckige Vertiefung kaum
ausgewittert (Abb. 42).

Am Südostrand ist eine Petroglyphe eingeritzt, die wegen ihrer schrägen
Randlage zunächst seltsam anmutet. Ihre in sich verschlungenen Linien bestehen
aus drei Teilen. Einem mittleren Hauptteil, der ohne seine seitlichen
Schlingen eine längliche blattförmige Gestalt hat; einem unteren Teil, der
nach der linken Seite in ein stiefelartiges Gebilde auskehlt; dann aus dem
oberen Teil, der armförmig kurz und waagrecht vom Hauptteil herausragt;
darüber endet der Hauptteil durch zwei im Abstand laufende offene Linien
(Abb. 43).

Auf das obere Drittel der stark verwitterten Südwestwand, ~ 0,90 m von
der Westecke entfernt, ist eine kurze, ~ 8 cm lange Linie schräg eingeritzt.
Unmittelbar daneben befindet sich ein verwittertes Kreuzchen mit je
~ 8 cm langen Balken. Etwa auf gleicher Höhe, im Abstand von ~ 1 m, ist
eine ~ 8 cm lange weitere senkrechte Linie eingeritzt. Ferner sind über die
ganze Oberfläche des Mauzensteins zahlreiche Spuren von älteren Einritzungen
, aber auch neuzeitliche Initialen verteilt (Abb. 44).66

Möglicherweise wurden auf der Oberfläche und der Südwestwand des
Mauzensteins drei Sternbilder in verschiedenem Stil nachgeahmt. Sie dürften
daher auch verschiedenen Zeiten angehören. Bei dem Gebilde von
Näpfchen, Ringen und natürlichen Kugeln handelt es sich wahrscheinlich
um die Nachahmung vom Sternbild des Großen Bären, der auch Großer
Wagen genannt wird. Er weist in die Richtung, wie er am Winterhimmel
um die Mitternacht zu sehen ist (Abb. 45).

Bei dem verschnörkelten Gebilde rechts oberhalb des „Großen Bären"
dürfte es sich um eine Darstellung vom kopflosen „Kleinen Bären" handeln
.67 Werden seine Biegungen und Endpunkte mit den von ihm am
Himmel bekannten Sternen markiert, so entspricht die Gestalt dem Felsbild
. In seiner Fußsohle würde sich dann üblicherweise der Polarstern befinden
.

Auf der anderen Seite des Großen Bären liegt das eingetiefte Dreieck.
Denkt man in seinen Eckpunkten je einen Stern, dann erhält man das nachgeahmte
Dreigestirn die „Haare der Bernike".

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