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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 85
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te Rodeln. Dagegen ist die höchste Erhebung und gleichzeitiges Spornplateau
mit handgroßen Gesteinstrümmern geradezu übersät. In sie sind
drei größere und zwei kleinere Gesteinstrichter mit ~ 4-5 m Durchmesser
nebeneinander eingetieft. Lediglich um die Trichter haben sich Brennesseln
angesiedelt.

Die Rodel oder Lesesteinhaufen lassen auf eine frühere Bewirtschaftung
des Rautschwalds schließen. Außerdem künden die Brennesseln um die
Trichter von ungewöhnlichem Nitratgehalt. Der Zweck der flächendeckenden
handlichen Steine mit den fünf flachen Trichtern konnte noch nicht geklärt
werden. Sie sind wegen ihrer exakten Lage auf dem eng begrenzten
Plateau schwerlich als Granat- oder Bombentrichter aus dem 2. Weltkrieg
zu interpretieren. Die Trichter kommen auch für Pingen kaum in Frage. Ihrer
Form nach gleichen sie eher verfallener Bodes.73

Sulzbach-Lautenbach. Der Ort Sulzbach (~ 285 m ü.d.M.)74 liegt im Tal
des gleichnamigen Bachs. Seine Erschließung und Besiedlung verdankt es
wohl seinem Wasserreichtum, seiner geschützten Tallage und einer Thermalquelle
mit etwa 20 Grad warmem Wasser. Gegenüber der Thermalquelle
befindet sich unmittelbar über dem Bachbett ein ~ 0,60 m breiter und
1,60 m hoher, oben abgerundeter Felseingang.75

Über der Thermalquelle erhebt sich der Badberg (389,3 m ü.d.M.) in der
Form eines Kegelstumpfs.76 Auf seiner Spitze tritt gegen Osten eine offene
Felskrone hervor. Sie ist zu einem kleinen Plateau mit einem Durchmesser
von ~ 8-10 m eingeebnet und teilweise mit einem Kranz aus gleichmäßig
~ 1 m hohen aufrecht stehenden Steinen besetzt. Weitere handliche Steine,
zu einem kurzen Steinwall zusammengelegt, führen von Süden und Westen
her dorthin.

Während die Nord- und Westseite ziemlich steil abfallen, verlaufen die
Ost- und Südseite zunächst etwas flacher. Nur etwa 10 m unter dem Plateau
zieht von der Ostseite aus eine ~ 2 m breite Terrasse um den Berg, die
zeitweise in eine Geländekante übergeht. Auf der Südostseite am Aufgang
zum Plateau schaut der Kegelstumpf des Badbergs ~ 10 m über eine ~ 40
bis 50 m lange Kerbe. Sie trennt ihn dort vom Steilhang des gegenüberliegenden
Nockenbergs. Über den schmalen Grat der Kerbe führt ein Weg
vom Nockenberg hinüber zum Badberg, wo sich etwas abseits ein kleines
Haus anschmiegt.

Obwohl das Thermalwasser in Sulzbach nur mit ungefähr 20 Grad aus dem
Boden sprudelt, ist mit einer frühen Nutzung der Quelle zu rechnen. Daher
ist auch ein prähistorischer Aufenthalt oder eine frühe Besiedlung des Platzes
nicht auszuschließen. Wenn der Felseingang vis ä vis der Badquelle

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