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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 86
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nicht mit altem Bergbau zusammenhängt, ist er trotz der hochwassergefährdeten
Lage möglicherweise sogar auf eine prähistorische Besiedlung
zurückzuführen.

Aber auch der Badberg weist auf eine menschliche Nutzung. Dabei ist
gleichgültig, ob die Kerbe mit dem Steg zwischen dem Badberg und dem
dahinter hoch steigenden Nockenberg natürlich oder künstlich ist. Durch
diese Abtrennung, die möglicherweise noch viel tiefer war, hat der Badberg
strategische Bedeutung. Er war von allen Seiten schlecht einnehmbar
und zwang geradezu die Menschen, dort Schutz zu suchen. Seine ganze Situation
mit der typischen Form einer umlaufenden Terrasse und der Abtrennung
vom dahinter liegenden Berg sprechen für eine Schutzanlage. Erfahrungsgemäß
dürfte auf der umlaufenden schmalen Terrasse ein Palisadenzaun
und darüber auf dem kleinen Plateau ein Holz- oder Steinturm gestanden
haben.77 Daher diente der Badberg offensichtlich den Menschen
der umliegenden Besiedlung als Refugium.

Ramsbach/Pilatusfelsen. Zwischen dem Sulzbach und dem Tal von Ramsbach
erhebt sich der sogenannte Pilatusfelsen (608 m ü.d.M.). Seine Lage
ist sehr markant. Von ihm herrscht freie Sicht in alle Richtungen.78

Bei dem Berg, auf dem der Pilatusfelsen liegt, handelt es sich um einen
schmalen Gebirgsgrat, der sich vom südöstlichen Schindeleck bis zu seinem
südwestlichen Felsmassiv erstreckt. Dort bildet der nach Westen offen
liegende und ~ 5 bis 10 m emporragende Felsen den Eckpunkt des Massivs
. Er steht über einem tiefer liegenden schmalen Sporn gegen das Sulzbachtal
. Seine beiden Flanken sind von jeweils einem steilen Hang eingehüllt
. Doch auf seiner nordöstlichen Flanke endet der steile Hang schon
~ 10 m tiefer. Denn dort ist eine sichelförmige, ~ 8 m breite und ~ 40 bis
50 m lange Terrasse in den Hang eingekerbt.

Dagegen ist der aufragende Pilatusfelsen durch einen ~ 8 m tiefen und
~ 12 m breiten kerbenförmigen Halsgraben künstlich von seinem Grat getrennt
. In die nach Westen auslaufende Sohle des Halsgrabens ist vermutlich
in jüngerer Zeit eine rechteckige ca. 4 x 4 m Grube in den Fels gehauen
worden. An ihr führt ein Pfad vorbei, der dorthin über aufgesetzte Steine
dem Hang entlang gezogen kommt.

Der künstlich durch einen Halsgraben vom Bergmassiv getrennte Pilatusfelsen
hat an seiner ~ 1 m breiten Westkante noch die natürliche Höhe des
Grats. Sein Gipfel, der sich gegen Westen erstreckt, liegt ~ 1 m tiefer. Auf
ihm ist gegen Osten eine rechteckige, ~ 5 x 5 m große Grube aus dem Fels
herausgebrochen. Unterhalb, nordöstlich dieser Grube liegen am Steilhang
zahlreiche handlichgroße Steine bis hinunter zur sichelförmigen Terrasse.

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