Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 87
(PDF, 129 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1999/0087
Der Halsgraben, der den Pilatusfelsen von seinem Grat trennt, und die
rechteckige Grube auf seiner Kuppe geben dem Felsen ein künstliches Gepräge
, das sich möglicherweise auf seine markante Lage bezieht. Denn von
dort aus hat man einen freien Blick über die Berggipfel bis hin zum Hochschwarzwald
und eine gute Einsicht in die benachbarten Täler. Vielleicht
war der Felsen einmal ein wichtiger Beobachtungs-, Überwachungs- oder
Kommunikationspunkt, auf dem möglicherweise ein Turm stand.79

Römerzeit

Oberachern. Anläßlich von Abbrucharbeiten unweit der Kirche von Ober-
achern wurde eine römische Münze gefunden.80 Bei der Münze handelt es
sich um einen Antoninian von Tetricus I. (271-274 n. Chr.). Sie zeigt die
drapierte und gepanzerte Büste von Tetricus mit einer Strahlenkrone auf
seinem Haupt und dem Blick nach rechts. Auf der Rückseite steht Pax mit
Kranz und Zepter und schaut nach links (Abb. 47).

Gaius Pius Esuvius Tericus war von vornehmer gallischer Herkunft und
mit Victorinus, seinem Vorgänger, verwandt. Auf Betreiben von dessen
Mutter Victoria wurde Tetricus der Statthalter von Aquitanien und war
Herrscher über das gallische Sonderreich. Er war in Kriegsgeschäften eher
unbedarft und beim Militär nicht sonderlich beliebt. In der Entscheidungsschlacht
im Jahr 274 n. Chr. auf den Katalaunischen Feldern unterlag Tetricus
gegen den Kaiser des Gesamtreichs Aurelianus. Er starb hochbetagt eines
natürlichen Todes.

Weiter wurde in der Nähe der Kirche von Oberachern bei Grabarbeiten auf
dem Areal der Oberacherner Straße 14 ein runder, teilweise zerbrochener
Stein aus Porphyr gefunden. In seiner Mitte hat er ein oval ausgebrochenes
Loch. Außerdem stieß man auf eine Sandsteinschale mit karoförmigem
Boden. Zum Tragen des schweren Gefäßes waren zwei gegenüberliegende
Nasen angebracht, von denen eine jedoch abgebrochen ist.

Bei dem runden Porphyrstein handelt es sich um einen Handmahlstein. Er
ist wahrscheinlich aus einheimischer Produktion der Römerzeit. Dagegen
konnte nicht geklärt werden, wozu das schalenförmige Gefäß diente, es
gehört aber möglicherweise der gleichen Zeit an.81

Alamannenzeit

Ringsheim. Bereits vor dem 2. Weltkrieg wurden im Ringsheimer Berg auf
einer Terrasse oberhalb der Johanneskapelle alamannische Gräber entdeckt

87


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1999/0087