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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 126
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Fachgruppe Bergwesen

Helmut Decker

Die im vergangenen Jahr angesprochenen mineralogischen Untersuchungen
wurden mit der Begutachtung von Mörtelproben eingeleitet.

Diese Proben, die von den Burgen Bosenstein (Achertal), Stollenburg
(Durbach), Alt- und Neuwindeck (Bühl/Lauf) sowie von dem Kloster Allerheiligen
stammen, wurden, in der Hoffnung, Schlacken sowie Pochmaterial
als Zuschlag zum Mörtel und damit die Existenz zeitgleichen Bergbaus
nachzuweisen, durchgeführt. Es gelang Dr. Hansjosef Maus, Direktor
am Geologischen Landesamt i. R. aus Freiburg, einen sehr kompetenten
Fachmann, für diese Aufgabe zu gewinnen. Leider erbrachten diese Untersuchungen
nicht den erhofften Nachweis. Diese im ersten Moment enttäuschenden
Ergebnisse wurden durch die Mitteilung von Dr. H. Maus relativiert
, daß es Prof. Kirchheimer t, ehemals Präsident des Geologischen
Landesamtes, erst nach etwa 15 Untersuchungen und Mörtelproben der römischen
Badruine von Badenweiler gelang, anhand von Beimischungen
bergmännischer Schlacke mindestens zeitgleiche Verhüttung und, daraus
folgend, Bergbau nachzuweisen. Aber nicht nur aus diesem Grund werden
die Untersuchungen weitergeführt.

Der Schwerpunkt bergbaulicher Prospektionen wurde in das Achertal und
sehr stark um das ehemalige Kloster Allerheiligen gelegt. Gerade dort fanden
sich Bergstollen und starker Tagebau in großer Zahl. Es ist nicht einzusehen
, daß diese Tätigkeit keinen Einfluß auf die Erbauung und Interessen
des Klosters Allerheiligen gehabt hat. Diese Fragen, oder auch nur Annahmen
, wurden in den vielen Arbeiten über das Kloster Allerheiligen nicht einmal
im Ansatz gestellt, obwohl die Bergbauspuren nicht zu übersehen sind.1

Der in der Allerheiligensage erwähnte Eselsbrunnen bezieht sein Wasser
aus einem dahinterliegenden Eingang eines verfallenen Bergwerkstollens.
Nicht nur die Geländeformation, sondern auch darüberliegende Pingen
weisen darauf hin. Wenn man nur annähernd einen gewissen Wahrheitsgehalt
dieser Sage in Betracht zieht, so muß schon lange vor der Erstellung
des Klosters (nicht mehr sichtbarer Eingangsstollen) Bergbau stattgefunden
haben. Auch im hinteren Achertal häufen sich die Spuren von Tagebauen
und Stollen. Bevor diese genauer beschrieben werden, sind Begehungen
dieser Plätze mit ausgewiesenen fachkundigen Personen geplant.

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