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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 205
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1999/0205
Am 1. Oktober 1842 wird Weißgerber mit einer Besoldung von 1300 Gulden
(einschließlich Wohnung) endgültig zum Direktor ernannt, nur knapp
drei Jahre leitete er dann beide Schulen. Die Professoren Gagg, Weißgerbers
Nachfolger, Kuhn, Joachim und Schwemmlein erhalten ihre landesherrlichen
Signaturen - eine erfolgreiche Bilanz für das Offenburger Gymnasium
und seine höhere Bürgerschule. Mit 86 Schülern erreicht man den
höchsten Stand seit 1826.9 Für den bereits in diesem Jahr ausscheidenden
Schreib- und Zeichenlehrer Franz Klehe, der ja die in der oben erwähnten
Ausstellung gezeigten ersten und recht abenteuerlichen Turngeräte für
Turnlehrer Baumann und das Gymnasium gezeichnet hatte, übernimmt der
Stadtprediger Professor Kuhn und der Schulpraktikant Baumann den Zeichen
- und Turnunterricht, im Sommersemester viermal wöchentl, von 6 bis
7 Uhr Abends}0 Weißgerber kann noch einen schulpolitischen und gleichzeitig
auch kommunalpolitischen Erfolg verbuchen. Durch die vom
Großherzoglichen Physikate dahier aus sanitarischen Gründen angerathe-
ne und vom Lehrercollegium aus pädagogischen Rücksichten, besonders
der Zeitersparnis wegen, lebhaft gewünschte Verlegung der Turnanstalt
von dem zu weit entfernten Platze in den Gymnasiumsgarten ist durchgesetzt
worden, der Gemeinderat hat einen Zuschuß bewilligt.11

Als weitblickender Schulleiter erweist sich Weißgerber mit seinem Votum
für den Ausbau des Gymnasiums zu einer Vollanstalt.12 Bisher mußten die
Gymnasiasten nach fünf Jahren noch zwei weitere Jahre das Lyzeum in
Rastatt besuchen, um dann mit der Hochschulreife an die Universitäten,
damals meist Heidelberg oder Freiburg, überzuwechseln. Weißgerbers Forderung
wurde erst 40 Jahre später realisiert. Auch andere weitreichende
Pläne konnte der Direktor des Offenburger Gymnasiums, Professor Franz
Weißgerber, nicht mehr realisieren.

Zunächst war sicher die große Namensfeier für den verdienten und hochgeschätzten
Pädagogen und prominenten Schuldirektor am 24.4. 1843
noch einmal ein Höhepunkt im Leben des nunmehr 66-Jährigen, - gefeiert
ganz im Stil der damaligen Zeit wahrscheinlich im vertrauten nahen Salinen
. Ein vielstimmiger Männerchor warf sich antikebegeistert in die Brust
und sang:

Voll heiliger Wut, im Arm Apollos Leyer,
Jauchzt zum Olymp empor
und bittet zu der schönsten Namensfeier
der Musen ganzes (sie!) Chor.

Man sang einem Biedermanne, mitbesungen wurde auch die Gemahlin Ida
als Ein Ideal der Hohen Frauenwürde .n Aber das Jahr sollte einen völlig

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